Frühjahrsbelebung hält anArbeitslosigkeit in NRW geht weiter zurück

Die Arbeitslosenzahlen gehen zurück.
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Düsseldorf – Trotz Lieferketten-Problemen und Ukraine-Krieg hat der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen im Mai weiter an Schwung gewonnen. Die Arbeitslosigkeit ging erneut zurück - wie im Frühjahr üblich. Im bevölkerungsreichsten Bundesland waren 637.813 Menschen zum Stichtag 12. Mai arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Düsseldorf berichtete. Das waren 1,2 Prozent weniger als im April. Die Quote sank auf 6,5 Prozent (April: 6,6), im Bund lag sie bei 4,9 Prozent. Im Mai 2021 hatte die Quote in NRW noch bei 7,5 Prozent gelegen.
Laut Regionaldirektion ist es in dem Bundesland die zweitniedrigste Arbeitslosenzahl in einem Mai seit 1992. Nur im Mai 2019 lag sie noch darunter. „Unser Arbeitsmarkt zeigt sich robust im Umgang mit Herausforderungen, das ist eine positive Nachricht für uns in NRW“, sagte Regionaldirektions-Chef Torsten Withake. Er nannte in diesem Zusammenhang die Schwierigkeiten bei den Lieferketten und die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.
Jugendarbeitslosigkeit geht besonders stark zurück
Im Vergleich zum Mai 2021 sei die Zahl arbeitsloser junger Menschen unter 25 Jahren am stärksten gesunken - und zwar um über 20 Prozent. „Die Jugendarbeitslosigkeit liegt mittlerweile mit rund 47.500 arbeitslos gemeldeten jungen Menschen so niedrig wie noch in keinem Mai seit 1982“, sagte Withake. Grund sei, dass die Unternehmen viele Fachkräfte suchten und Nachwuchs daher „heiß begehrt“ sei.
Mit rund 47 Prozent war knapp die Hälfte aller arbeitslosen Menschen bereits länger als ein Jahr arbeitslos. Das waren gut 11 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.Der Bestand der bei den Agenturen für Arbeit gemeldeten offenen Stellen betrug im Mai knapp 173 000. Gesucht werden in NRW vor allem Fachkräfte.
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Die Arbeitslosenquote war je nach Region unterschiedlich. Im Rheinland lag sie bei 6,5 Prozent, im Bergischen Land bei 6,4 Prozent. In Südwestfalen wurden 4,7 Prozent verzeichnet, im Münsterland 3,6 Prozent. In Ostwestfalen-Lippe lag die Arbeitslosenquote im Mai bei 4,9 Prozent. Die höchste Quote gab es im Ruhrgebiet mit 9,1 Prozent.
Vom 1. Juni an übernehmen die Jobcenter die Betreuung der nach Deutschland geflohenen Ukrainerinnen und Ukrainer. Die Menschen erhielten dort alle Leistungen aus einer Hand, betonte die Regionaldirektion. „Das erspart den Geflüchteten doppelte Wege, vereinfacht aber zugleich auch die Unterstützung der Menschen erheblich“, sagte Withake. Der Behördenchef sprach im Zusammenhang mit den Geflüchteten von einem „aufnahmefähigen Arbeitsmarkt“. „Die Menschen aus der Ukraine sind in der Regel gut qualifiziert – und in Deutschland werden vor allem Menschen mit Qualifikationen gesucht.“ (dpa)