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Neue Mittel bereitgestelltDeutsche Gaming-Branche hofft auf Schub durch Förderungen

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Computerspieler sitzen vor Bildschirmen bei der Computer- und Videospielmesse Gamescom.

Regelmäßig präsentiert sich die Branche bei der Gamescom in Köln. Nun soll sie weitere Mittel erhalten. (Archivfoto)

Die Entwicklung von Computer- und Videospielen war in Deutschland zuletzt nicht leicht. Jetzt hat Berlin neue Gelder versprochen.

Entwickler von Computer- und Videospielen können hierzulande wieder auf starke staatliche Unterstützung hoffen. Das für Games zuständige Bundesforschungsministerium in Berlin gab bekannt, dass sich Firmen ab August wieder umfassend auf Fördergeld bewerben können. Seit 2023 hatte es eine Durststrecke gegeben, weil Fördermittel wegen knapper Kassen zunächst ganz eingestellt und dann nur in abgespeckter Form zur Verfügung gestellt wurden.

„Wir heben die Förderung deutlich auf bis zu acht Millionen Euro pro Projekt an und ermöglichen hierdurch auch große, mehrjährige Vorhaben“, sagte Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU). Games seien eine bedeutende Wachstums- und Innovationsbranche für unser Land. „Mit dem neuen Förderaufruf setzen wir ein starkes Signal für die Games-Entwicklung.“

Gaming-Branche erleichtert: Förderung „löst endlich die Bremse“

Die Bundesregierung möchte in diesem Jahr 88 Millionen Euro für die Games-Förderung bereitstellen und im kommenden Jahr 125 Millionen Euro. Nur ein Teil des diesjährigen Förderbudgets ist bereits verfügbar, der andere Teil kommt planmäßig im Herbst hinzu, wenn der Bundeshaushalt final beschlossen ist.

Besucher der Gamescom probieren Spiele aus.

Die Branche boomt, wie hier auf der letzten Gamescom im August 2024 in Köln.

Der Geschäftsführer des Branchenverbandes Game, Felix Falk, zeigte sich erleichtert über den Förderaufruf. „Die Aufhebung der bislang starken Beschränkungen löst endlich die Bremse bei der Games-Förderung und macht die bereitstehenden Fördermittel für Unternehmen auch tatsächlich nutzbar“, sagte Falk. „Das ist ein weiterer wichtiger Zwischenschritt hin zu dauerhaft besseren Rahmenbedingungen in Deutschland.“ Als weiteren Schritt fordert Falk die im Koalitionsvertrag vereinbarte steuerliche Förderung der Gamesbranche ein. 

Computerspiele sind im Digitalzeitalter eine Wachstumsbranche, die technischen und visuellen Möglichkeiten werden immer besser. Das fasziniert Millionen Menschen. Der Anteil der in Deutschland entwickelten Spiele an den hierzulande gekauften oder gemieteten Spielen ist allerdings gering. Einer älteren Schätzung zufolge entfielen weniger als fünf Prozent der Games-Ausgaben auf Spiele aus Deutschland.

Zu den bekannten Spielen aus Deutschland gehören das Strategiespiel „Anno 1800“ von Ubisoft und das Survival-Actionspiel „Enshrouded“ von Keen Games. Im August findet in Köln die Gamescom statt, ihres Zeichens die größte Computer- und Videospielmesse der Welt. (dpa/red)