Ernährungsmesse in KölnDas bietet die Anuga in diesem Jahr

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Anuga Highlights 2023

Dieser Kürbiskuchen passt voll in die Jahreszeit

Vom heutigen Samstag bis kommenden Mittwoch trifft sich die internationale Lebensmittel- und Getränkebranche wieder zur Anuga.

Unter dem Leitthema „Sustainable Growth“ werden in den kommenden fünf Tagen über 7800 Ausstellende aus 118 Ländern in zehn Fachmessen ihre Produkte präsentieren. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei neuen Trends und internationalen Produktinnovationen. „Wir erwarten 130000 Besucher aus aller Welt. Die Anuga ist als internationale Leitmesse von großer Bedeutung für den Standort Köln. Nicht zuletzt Hotellerie und Gastronomie profitieren davon“, betonte Oliver Frese, Geschäftsführer der Kölnmesse.

68 Produkte mit Mehrwert ausgewählt

Die „Anuga Taste Innovation Show“ sieht sich als Trendbarometer und Impulsgeber für das globale Food Business. Ausgewählt von einer Jury aus internationalen Fachjournalisten und Market Research Analysten werden hier die wichtigsten Neuheiten vorgestellt. „Insgesamt haben sich 689 Unternehmen mit mehr als 2200 Ideen und die Aufnahme in die Sonderschau beworben. Köln wird zum Supermarkt der Welt“, sagte Bastian Mingers, Leiter Geschäftsbereich Ernährung bei der Kölnmesse. Die Jury habe daraus 68 Produkte und Konzepte ausgewählt, die in puncto Innovation, Nachhaltigkeit und kreativer Umsetzung überzeugt hätten.

Zu den „Top 10“ gehört ein Dosen-Tunfisch aus Meeresalgen und Proteinen aus Deutschland. Im Fokus der diesjährigen Produktneuheiten stehen alternative Proteine, Clean-Label-Produkte sowie Produkte mit gesundheitlichem Zusatznutzen. Im Bereich der pflanzenbasierten und Clean-Label-Produkte bieten die Ausstellenden Suppen aus Hülsenfrüchten, Mineralien und Proteinen und nach deren Angaben 100 Prozent natürlichen Zutaten und veganen Ei- oder Eiweißersatz an. Bei den alternativen Proteinprodukten stehen zur Anuga 2023 Fischalternativen im Vordergrund. Die Produzenten setzen auf pflanzliche Proteine sowie Ballaststoffen. Auch neue Joghurtalternativen aus Aprikosenkernen oder Haferdressing gehören zu den Innovationen der Messe.

Ein weiterer Schwerpunkt sind Neuerungen mit gesundheitlichem Zusatznutzen, so die Veranstalter. Im Bereich der Getränke stehen funktionelle Inhaltsstoffe und pflanzliche Zutaten aus nachhaltigem Anbau im Mittelpunkt.

Um auch jüngere Verbrauchergruppen zu erreichen, locken die Anuga-Ausstellenden mit auffallenden Farben, exotischen Geschmacksrichtungen und Glitzer. Sowohl bei Heiß- als auch bei Kaltgetränken sind pflanzliche Aromen aus Hibiskus, Rose, Holunderblüte und Jasmin angesagt.

Ein weiterer Trend: nicht-alkoholische Varianten bei Bier und Wein. Zudem gibt es neue Upcycling-Produkte wie Tortillabier, das aus Resten von Tortillas gebraut wird. Anlässlich Halloween bietet ein Unternehmen sogar einen schwarzen Leberkäs an.

Stefanie Sabet von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) stellte die Studie „Wie schmeckt Vielfalt? Produkt- und Ernährungstrends 2023“ vor. Das Ergebnis ist für die Branche durchaus ein Anlass zur Sorge. „Der Industriestandort Deutschland steht unter Druck. Unternehmen halten sich mit Investitionen und Innovationen vermehrt zurück. Im Jahr 2022 sank die Anzahl der Markteinführungen stark um 13,6 Prozent“, so Sabet. Dies habe in den vergangenen vier Jahren zu einem durchschnittlichen jährlichen Rückgang bei der Einführung neuer Produkte um minus 2,5 Prozent geführt.

Im weltweiten Vergleich schneide Deutschland schlecht ab. „Global lag das jährliche Wachstum bei 4,3 Prozent.“ Als Gründe für das Minus nennt die Studie beispielsweise die hohe Inflation, ein Rückgang des Konsums und ein preissensibler Kunde.

Der Studie zufolge versuchen 69 Prozent der deutschen Konsumenten beim Kauf von Lebensmittel und Getränken aktiv Geld zu sparen. Bei Produkten wie Milch und Fleisch sei das Kriterium des Preises wichtiger als der Geschmack oder der Frischeaspekt.

Es gab aber auch Zuwächse: So stieg die Anzahl der Neueinführungen der Fisch- und Eierprodukten mit Halal-Anspruch um mehr als das Vierfache im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019. Besonders gefragt waren Wurstwaren auf Geflügelbasis. Die Märkte für Eier und Eiprodukte sowie Geflügel und Wurstwaren in Deutschland konnten daher zwischen 2018 und 2022 positive Wachstumsraten bei neu eingeführten Produkten generieren

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