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Steuer-RevolutionErstes Finanzamt übernimmt Steuererklärung für Bürger

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Auf einem Vordruck für die Steuererklärung liegen Stift und eine Brille. (Symbolbild)

Auf einem Vordruck für die Steuererklärung liegen Stift und eine Brille. (Symbolbild)

In Hessen übernimmt ein Pilotprojekt die Steuererklärung für ausgewählte Bürger und vereinfacht so den Ablauf.

Für viele Arbeitnehmer ist die Steuererklärung eine lästige Pflicht. Doch was, wenn das Finanzamt den Papierkram einfach übernimmt?

In Kassel startet jetzt ein Pilotprojekt, bei dem das Finanzamt diese Aufgabe übernimmt. Rund 6000 ausgewählte Bürgerinnen und Bürger erhalten ab Ende August einen Vorschlag für die Festsetzung der Einkommensteuer 2024, wie das hessische Finanzministerium mitteilte. Wer zustimmt, muss keine eigene Erklärung mehr einreichen.

Pilotprojekt: Finanzamt in Hessen übernimmt Steuererklärung

Finanzminister Alexander Lorz (CDU) erklärte, Ziel sei es, Bürger zu entlasten und die Verwaltung effizienter zu machen. Auch die Deutsche Steuer-Gewerkschaft lobte den Testlauf als „wichtigen Schritt zu einer modernen, bürgerfreundlichen Steuerverwaltung“.

Ein Briefkasten des Finanzamtes steht vor einem Gebäude. (Archivbild)

Ein Briefkasten des Finanzamtes steht vor einem Gebäude. (Archivbild)

Im Durchschnitt bringt eine Steuererklärung gut 1100 Euro vom Finanzamt zurück. Wer zusätzliche Ausgaben geltend machen möchte, kann diese innerhalb der vier Wochen über das Elster-Formular nachreichen. Liegen nicht alle relevanten Einnahmen vor, bleibt die Abgabe einer regulären Steuererklärung Pflicht.

Pilotprojekt in Kassel soll Steuererklärung für alle Bürger vereinfachen

Hintergrund: Durch gesetzliche Meldepflichten liegen der Steuerverwaltung bereits viele Informationen vor – etwa zu Lohn, Rente und Versicherungen. Die Bürger müssen diese Daten bislang oft selbst einreichen, was häufig auf Unverständnis stößt.

Nach Abschluss des Pilotprojekts soll das Angebot auf alle Hessinnen und Hessen ausgeweitet werden, deren Steuerdaten vollständig vorliegen. Das Finanzamt Kassel veranlagt jährlich die meisten Fälle im Bereich Arbeitnehmereinkommen, was „fundierte Auswertungen“ nach Ende des Projekts ermögliche, so das Ministerium. (afp, dpa)