Die Deutsche Post DHL hat bereits 27.000 Lieferwagen mit Elektroantrieb. Jetzt kommen über 2000 weitere dazu. Ford liefert den E-Tansit vor allem als Kastenwagen.
Großauftrag für FordDeutsche Post DHL erhält über 2000 E-Lieferwagen

Ford liefert den E-Transit vor allem als Kastenwagen.
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Bis Ende des kommenden Jahres sollen die 2000 E-Transits ausgeliefert werden und dann weltweit eingesetzt werden, teilten beide Unternehmen am Montag mit. Die können mit voller Batterie bis zu 317 Kilometer weit fahren, wobei die Reichweite von der Baureihe und der Batteriekonfiguration abhängt. Das Fahrzeug für die Post schafft 200 Kilometer und hat eine Zuladung von 1,2 Tonnen. Gebaut wird es seit April im Werk Kocaeli in der Türkei.
800 neue E-Lieferwagen sollen durch Deutschland rollen
Der Auftrag konzentriere sich auf den E-Transit-Kastenwagen, der für Express-Lieferungen in Amerika und Europa konzipiert sei, so die Unternehmen. Für Deutschland wurde der Kauf von elektrischen Paketzustellfahrzeugen mit einem maßgeschneiderten Kofferaufbau für die innerstädtische Zustellung vereinbart. Ein Drittel oder rund 800 Fahrzeuge des bestellten Volumens sollen bis Ende 2023 auf deutschen Straßen im Einsatz sein.
In einer Absichtserklärung vereinbarten beide Unternehmen auch ein Paket an Lösungen für den Betrieb der E-Flotten einschließlich des Zugriffs auf Telematik-Software und Ladelösungen. Ford hat die ersten E-Transits bereits übergeben. Eingesetzte werden sie in der verkehrsreichsten Zeit des Jahres bereits in Deutschland, Bulgarien, Belgien, Luxemburg, Mexiko, den Niederlanden, Großbritannien und der Tschechische Republik
Die Deutsche Post DHL sieht sich weltweit in führender Position beim Einsatz von Elektrotransportern. Sie will in diesem Jahrzehnt sieben Milliarden Euro auf dem Weg hin zu einer netto Null-Emissionen-Logistik investieren. Bis 2030 strebt sie einen Anteil von 60 Prozent an E-Fahrzeugen an, die für die klimaneutrale Abholung und Zustellung eingesetzt werden sollen.
Ford will 2035 nur noch E-Autos verkaufen
Ford will bis zum Jahr 2035 nur noch E-Fahrzeuge verkaufen und in den europäischen Werken, in der Logistik und bei den Zulieferern CO2-neutral zu sein. Bis spätestens 2050 soll das dann auch weltweit der Fall weltweit.
Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Millionen von Lieferungen, die mit Elektrotransportern auf der ganzen Welt durchgeführt werden.
„Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Millionen von Lieferungen, die mit Elektrotransportern auf der ganzen Welt durchgeführt werden“, sagte Hans Schep, von Ford Pro, Europa. Nach seinen Angaben ist der E-Transit ist das meistverkaufte Elektrofahrzeug in Nordamerika und seit Juni auch das meistverkaufte in seinem Segment in Europa.
„Die Aufnahme des neuen Ford E-Transit in unsere globale Flotte von rund 27.000 Elektrotransportern stärkt unsere Fähigkeit, weltweit umweltfreundliche Lieferdienste anzubieten“, sagte Anna Spinelli von der Deutschen Post DHL.
Die von Ford und der Post unterzeichnete Absichtserklärung ermögliche auch die gemeinsame Entwicklung künftiger Produkte sowie von neuen digitalen Serviceangeboten und Ladelösungen, so die Unternehmen. Ford biete nicht nur einen frühen Zugang zu innovativen Ideen, sondern ermögliche auch den Zugang zu Testfahrzeugen und Fahrzeugüberwachungsdiensten. Beide Unternehmen wollen die Ausweitung ihrer Zusammenarbeit auf eine wachsende Zahl von Märkten weltweit prüfen.
Neuauflage der Zusammenarbeit
Ford und die Post hatten bereits von 2018 bis Anfang 2020 bei E-Lieferwagen zusammengearbeitet. Damals haben im Werk in Köln-Niehl 180 Mitarbeitenden die großen Streetscooter montiert. Die Fahrgestelle kamen von Ford aus Kocaeli, der Antriebsstrang von der damaligen Post-Tochter Streetscooter, die auch die Vorgaben für Montage machte. So entstanden pro Tag bis zu 16 dieser Fahrzeuge - insgesamt 2500. Streetscooter fuhr hohe Verluste ein, bis die Post Ende 2021 das Unternehmen verkaufte.