KD wird GmbHKöln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt vor Umstrukturierung

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Die MS Jan von Werth wird in diesem Winter innen komplett modernisiert.

Die MS Jan von Werth wird in diesem Winter innen komplett modernisiert.

Köln – Die älteste durchgehend börsennotierte Aktiengesellschaft der Welt wird nach 186 Jahren eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, das kündigte die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt an. 2017 hatte der neue Mehrheits-Eigentümer, die River Advice AG , damit begonnen, die Kleinaktionäre, die weniger als drei Prozent der Aktien hielten, abzufinden. „Wir haben uns entschieden, bürokratischen Ballast abzuwerfen“, erläuterte Vorstandsvorsitzender Dr. Achim Schloemer. Durch die neue Unternehmensstruktur soll der Verwaltungsaufwand verringert und Entscheidungsprozesse beschleunigt werden. „Herz und Substanz der KD bleiben jedoch völlig unverändert, das ist für uns das Wichtigste“ versichert Schloemer.

Aus der Chronik der Köln-Düsseldorfer

1826: Kölner Kaufleute gründen die Preußisch-Rheinische Dampfschifffahrtsgesellschaft. 1827 beginnt der Personen- und Güterverkehr auf der Strecke Mainz/Köln.

1836: In Düsseldorf wird die Dampfschifffahrts-Gesellschaft für den Nieder-und Mittelrhein gegründet.

1853: Die Betriebsgesellschaft Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft für Rhein-Dampfschifffahrt (KD) wird gegründet.

1993: Die Eigner Stadtsparkasse Düsseldorf, Sal. Oppenheim und Henkel verkaufen das Unternehmen an die WestLB.

2000: Das Geschäft mit Flusskreuzfahrten wird an Viking, das Tagesausflugsgeschäft an Premicon verkauft.

2016: Premicon verkauft seine Anteile an die River Advice AG.

Kurz vor Weihnachten zog die KD eine positive Jahresbilanz, auch wenn es wegen des über Monate anhaltenden Niedrigwassers auf dem Rhein Einbußen im Fahrgeschäft gegeben habe. Kompensiert werden konnte das durch Einnahmen aus der Vermietung von Landebrücken und Dienstleistungen für die Flusskreuzfahrtbranche, so Schloemer. Den voraussichtlichen Gewinn von rund 900 000 Euro nach Steuern werde die KD wie 2016 versprochen, wieder ins Unternehmen stecken: so ist geplant, den Innenausbau der MS Jan von Werth über den Winter komplett zu modernisieren und die Landstromversorgung der Flotte in Köln weiter auszubauen.

Hebel-Linie gekauft

In Düsseldorf weitet die KD ihr Geschäft aus. Nach dem Erwerb und Umbau der MS RheinPoesie 2018, hat die Köln-Düsseldorfer zum Jahresende das Bopparder Traditionsunternehmen Hebel-Linie mit dem Schiff MS Rheinkrone gekauft. Es soll künftig als zweites Schiff in der Landeshauptstadt eingesetzt werden, um den laut Schloemer boomenden Standort weiter zu stärken. Dazu wird die KD im Frühjahr eine dritte Landebrücke in Düsseldorf errichten und den Neubau eines 1000-Personen-Eventschiffes für Düsseldorf in Auftrag geben. (kmü)

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