Investorengruppe sichert den Fortbestand von Kodi. Für 80 Filialen bedeutet das aber das aus. Darunter sind auch Häuser in der Region.
DiscounterKodi-Filialen in Gummersbach und Bergisch Gladbach schließen

Der Schriftzug der Discounter-Kette Kodi an einer Filiale. 150 Niederlassungen bleiben erhalten.
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In der Region werden zwei weitere Filialen des Discounters Kodi geschlossen. Die Häuser in Gummersbach und Bergisch Gladbach-Bensberg stehen auf einer aktuellen Liste des Unternehmens, auf dem Sonderverkäufe beworben werden. Sie stehen unter der Überschrift „Einige unserer Filialen schließen“. Wer in den aufgelisteten Filialen allerdings Schnäppchen ergattern sollte, wird hier schon gewarnt, dass ein Umtausch ausgeschlossen ist.
Das Oberhausener Unternehmen hatte im November wegen drohender Zahlungsunfähigkeit ein Schutzschirmverfahren beantragt, um sich so zu sanieren. Als Gründe für die Schieflage nannte es eine Kaufzurückhaltung der Konsumenten, die zu einem erheblichen Umsatzverlust geführt hätten, und gestiegene Kosten etwa für Energie, Fracht und Werbung.
Investorengruppe steigt ein
Das Unternehmen wurde 1981 gegründete und verkauft über 2700 Artikel aus dem Haushalts- und Drogerie-Sortiment unter anderem aus den Bereichen Reinigen, Kochen, Dekorieren, Heimwerken, Textilien und Lebensmittel. Es ist vor allem in NRW aktiv. Vor der Schieflage hatte es 1800 Beschäftigte, darunter 100 am Stammsitz Oberhausen. Als Jahresumsatz nannte Kodi zuletzt 130 Millionen Euro.
Vor knapp zwei Wochen war mitgeteilt worden, dass eine Investorengruppe um den bisherigen Kodi-Gesellschafter Richard Nölle die Vermögenswerte des insolventen Unternehmens übernehmen werde. 150 von ursprünglich über 230 Filialen sollen so weiter unter der Marke Kodi laufen. Diese Lösung hatte sich zuvor bereits abgezeichnet.
80 Filialen droht das Aus
80 Kodi-Filialen droht damit das Aus. 480 Beschäftigten vor Ort und 40 weiteren in der Zentrale wurde bereits gekündigt. Der Ausverkauf hier soll spätestens Ende Juni abgeschlossen sein. Möglicherweise werden einige der Filialen aber noch von Investoren übernommen und unter anderen Marken fortgeführt.
In der Region sind auf einer Karte des Unternehmens mit Standorten noch 13 Häuser in Köln und drei in Bonn verzeichnet. Außerdem gibt es noch zwei Häuser in Bergisch Gladbach sowie Filialen in Waldbröl, Rösrath, Siegburg, Königswinter, Bad Honnef, Pulheim, Bergheim, Erftstadt und Brühl. Nicht mehr auf der Standortkarte sind die Filialen Frechen und Hückeswagen. Geschlossen wurde zuletzt die Filiale in Leverkusen Wiesdorf, sodass es jetzt noch drei Filialen in der Stadt gibt.