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Klage über hohe GebührenRyanair streicht 87.000 Sitzplätze und zwei Routen aus Köln/Bonn

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Das Bild zeigt, wie Passagiere aus Mallorca verlassen nach der Landung auf Flughafen Lübeck eine Boing 737-800 AS der Fluggesellschaft Ryanair.

Die irische Fluggesellschaft streicht deutschlandweit sogar 800.000 Sitzplätze (Symbolbild).

Die Bundesregierung hatte die Rücknahme der Luftverkehrssteuer verschoben. Die irische Fluggesellschaft reagiert mit Kürzungen.

Ryanair streicht im Winterflugplan 87.000 Sitze für den Flughafen Köln/Bonn. Wie der Marcel Pouchain Meyer, Regionalmanager für Deutschland, am Dienstag berichtet, entfallen die Routen nach Bristol und Kopenhagen.

Die Airline bedient von dort weiterhin 27 Routen mit vier stationierten Flugzeugen und rechnet mit etwa 1 Millionen Passagieren im Winterflugplan für den Flughafen. Deutschlandweit fliegt die Airline 200 Routen und will 6,2 Millionen Passagiere befördern.

Ryanair streicht in Deutschland 800.000 Sitze

Die Airline hatte bereits angekündigt, in Deutschland 800.000 Sitze zu streichen. „Wir mussten aufgrund der Standortkosten in Deutschland in andere, kostengünstige Länder gehen“, so der Ryanair-Manager.

Die Luftverkehrssteuer ist der irischen Fluggesellschaft ein Dorn im Auge. Es würden ihretwegen 15,53 Euro pro Passagier anfallen. „Diese Steuer ist nur in den Niederlanden mit 29 Euro pro Passagier höher“, so Marcel Pouchain Meyer. Hinzu kämen hohe Sicherheitsgebühren und ein Flughafenentgelt, das zwischen Airline und den entsprechenden Flughäfen verhandelt werde. Insgesamt ist Ryanair laut eigenen Angaben in 37 Ländern und an 233 Flughäfen aktiv. Sie starte etwa 3600 Flüge pro Tag. „Wir wachsen überall extrem stark, außer in Deutschland“, sagt der Ryanair-Pressesprecher.

Verkehrsministerium will Gebühren dämpfen

Der Luftverkehrsmarkt liege in Deutschland noch bei 88 Prozent des Niveaus vor der Pandemie – in anderen Ländern liege die Erholungsrate bereits bei 120 Prozent. Die Bundesregierung hatte bereits Entlastungen für den Luftverkehr angekündigt, zuletzt hatte das Bundesverkehrsministerium aber gegenüber der Rheinischen Post erklärt, im Haushalt 2026 keine Spielräume für die Rücknahme der Luftverkehrssteuer zu haben.

Das Bundesverkehrsministerium (BMV) erklärt auf Anfrage, den Anstieg der An- und Abflugsicherungsgebühren dämpfen zu wollen. „Bereits für die Jahre 2024 und 2025 hat das BMV den Anstieg der Flugsicherungsgebührensätze durch ordnungspolitische Eingriffe um jeweils circa 20 Millionen Euro gedämpft“, so das Ministerium.