Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Umsatz und Gewinn überraschend hochKölner Messe schreibt schwarze Zahlen und erreicht Vor-Corona-Niveau

3 min
Ein Entwurf zeigt, wie die neue Zentrale aussehen könnte.

So könnte die neue Zentrale der Messe aussehen. Nach guten Geschäftszahlen will sie jetzt den Neubau angehen.

Die Kölner Messe kommt schneller aus der Corona-Krise als erwartet. Für 2025 angepeilte Geschäftszahlen seien bereits 2023 erreicht worden, so Messe-Chef Gerald Böse am Dienstagabend.  

 „Wir sind sehr positiv überrascht“, sagte Messe-Chef Gerald Böse. Dabei hatte die Messe bereits angekündigt, für 2023 schwarze Zahlen zu schreiben und das Vor-Corona-Niveau wieder 2025 zu erreichen. Das ist der Messe jetzt schon gelungen. Der Umsatz habe „deutlich über 400 Millionen Euro gelegen“, sagte Böse. Und auch beim Ergebnis sei das Niveau erreicht worden.

Umsatz von deutlich über 400 Millionen

Auf Nachfrage präzisierte Volker Ahrberg, der als Prokurist der Koelnmesse die Finanzthemen verantwortet, dass die Zahlen von 2019 leicht übertroffen worden seien. 2019 hatte die Messe einen Rekordumsatz von 412,7 Millionen erreicht und einen Jahresüberschuss von 30,5 Millionen. Genaue Zahlen will die Messe im zweiten Quartal vorlegen. Allerdings hat die Messe auch in den drei Corona Jahren insgesamt Verluste von 255 Millionen eingefahren.

Die Nachfrage aus China habe 2023 geholfen, so Böse. Aussteller und Besucher von dort seien wieder nach Köln gekommen, nachdem die Regierung die Pandemie per Dekret für beendet erklärt hatte. Aber auch das Effizienzprogramm und neue Messen im Ausland hätten einen Beitrag geleistet. „Wir sind zurück“, betonte Böse.

Messe geht Neubau der Zentrale an

Auf dieser Basis könne die Messe den Bau der Hauptverwaltung angehen, so Böse. Die Messe wolle sich aus dem Mietverhältnis lösen. Das alte KHD-Hochhaus ist stark sanierungsbedürftig, wie schon die in ein Netz gehüllte Fassade zeigt. Pläne für den Neubau der Zentrale auf einer Fläche, wo jetzt noch die Halle 3 steht, hatte die Messe bereits vorgelegt. Eine Entscheidung über den Bau wollte sie 2025 treffen. „Die Zentrale ist gesetzt“, sagte Böse jetzt. Stemmen könne ihn die Messe aus eigener Kraft, wenn die erwarteten Ergebnisse für die nächsten Jahre erzielt werden.

2024 ist wegen weniger Messen in geraden Jahren wohl wieder etwas schwächer, 2025 dann wieder stärker. Baubeginn soll laut Böse 2028 sein, Fertigstellung dann 2032. Es werde langsamer gebaut als theoretisch möglich, weil auf den laufenden Messebetrieb Rücksicht genommen werden müsse.

Kongresszentrum Confex wird am 28 Juni eingeweiht

Ausschütten an die Gesellschafter, die der Messe in der Pandemie auch eine Kapitalspritze über 120 Millionen gegeben hatten, müsse die Messe nicht, so Böse. Es sei Konsens, dass die Messe auch in Zukunft investieren müsse und Investitionen aus eigener Kraft stemmen müsse.  Das Investitionsprogramm im Volumen von 700 Millionen der Messe ist aber bis 2040 gestreckt worden. Das Kongresszentrum Confex mit Platz für 6200 Besucher war aber dank der Kapitalspritze weitergebaut worden.

Das wird am 28. Juni eingeweiht. Am gleichen Tag gibt es einen Festakt zum 100-jährigen Besehen der Kölner Messe. Und am 29. Juni soll es einen Tag der offenen Tür im Confex und Teilen des Messegeländes geben.

Zahl der Mitarbeitenden steigt auf 1000

„Mit dem Confex stoßen wir das Tor zur Spitze der europäischen Kongress-Städte weit auf“, sagte Böse. Es bietet 22 Konferenzräume und schließt laut Böse eine Lücke im Angebot der Konferenz-Orte in Köln und auch in NRW.

Die Kölner Messe hat etwa 1000 Mitarbeitende. Für neue Messen sei auch neues Personal eingestellt worden. In der Pandemie hat die Messe die Mitarbeitenden an Bord gehalten. Das zahle sich jetzt aus, so Böse. Es habe wenige Abfindungsangebote gegeben, und auch über die natürliche Fluktuation hätten Mitarbeitende das Unternehmen verlassen. Andererseits habe es 150 Neueinstellungen gegeben.