„Main Ground Combat System“ (MGCS) heißt das künftige gemeinsame neue Bodenkampfsystem der Regierungen Deutschlands und Frankreichs. Um voll digitalisierte Panzer sollen sich unbemannte Fahrzeuge und Drohnen zu einer Hightech-Kampfeinheit gruppieren. Die Projektgesellschaft „MGCS Projekt Company GmbH“ wurde am 10. April in Köln gegründet. Wie die Rundschau aus zuverlässiger Quelle erfuhr, werden die weltweit tätigen Rüstungsschmieden Rheinmetall, Thales und KNDS demnächst Büros für zunächst 50 Mitarbeitende in Köln-Mülheim beziehen. Dort soll das historische Projekt „auf Top-Level“ entwickelt und gesteuert werden.

Lob von Pistorius für Projekt

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lobt das Projekt als „vorbildgebend und sinnstiftend“. Sein französischer Kollege Sébastien Lecornu bezeichnet die Kooperation als „kulturelle Revolution“. Die beiden Regierungen realisieren nun mit dem „MGCS“ ein schon vor Jahren angedachtes gemeinsames Projekt. Ziel ist es, bis 2040 den deutschen Leopard 2 und den französischen Leclerc durch das neue Bodenkampfsystem zu ersetzen.

Als Geschäftsführer der neuen Projektgesellschaft wurde der Diplom-Ingenieur und Reserveoffizier Stefan Gramolla bestellt. Die Gründung der Gesellschaft in Köln markiert einen wesentlichen Schritt in dem international beachteten deutsch-französischen Vorhabens.

Nach der nun anstehenden Aushandlung eines Vertrags mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz wird die neue Projektgesellschaft als industrieller Hauptauftragsnehmer für die Umsetzung der nächsten Phase des Programms verantwortlich sein. Insbesondere wird sie das Konzept und die wichtigsten technologischen Säulen des Systems konsolidieren. Keine Rolle im neuen System spielt der von Rheinmetall entwickelte neue Kampfpanzer KF51 „Panther“, mit dem die italienischen Streitkräfte ausgestattet werden sollen.