Neue Etiketten im Test in NRWBei Rewe gibt es Bio-Gemüse ohne Plastikverpackung

Die Schale einer Avocado mit einem Bio-Siegel
Copyright: Rewe
Köln – Bio-Gemüse in Plastikverpackung. Daran stören sich gerade umweltbewusste Verbraucher. „Plastik und bio oder öko passt nicht zusammen“, findet auch Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Sie fordert den Handel schon seit einiger Zeit auf, sich eine Alternative zu überlegen. Das hat die Kölner Rewe-Gruppe jetzt offenbar getan. Sie will auf Plastikverpackungen und Etiketten bei einem Teil des Biogemüses verzichten. Dazu testet das Unternehmen ab Mitte des Monats in 800 Rewe- und Penny-Märkten in NRW eine Kennzeichnung der Produkte mit einem gebündelten Lichtstrahl.
Auch mitessen ist kein Problem
„Das Labeling findet nur an der Oberfläche statt, ist völlig kontaktlos und hat keinen Einfluss auf Geschmack, Qualität oder Haltbarkeit“, so Rewe am Mittwoch. Das Verfahren benötigt neben dem Laser keine Hilfsmittel und sei somit bei Früchten möglich, bei denen die Schale entfernt wird, aber auch bei Früchten, bei denen sie mitgegessen wird. Gekennzeichnet werden zunächst Avocados oder Süßkartoffeln.
Umverpackungen überflüssig machen
Diese neue Kennzeichnung von Bio-Obst- und -Gemüse könnte künftig einen Teil der Umverpackungen überflüssig machen. Sie dienen bei manchen Bio-Lebensmitteln lediglich dazu, Verwechslungen zwischen teurerer Bio- und konventioneller Ware zu vermeiden. Nicht zuletzt muss auch vermieden werden, dass ein Kunde etwa eine konventionell erzeugte Gurke aus dem Regal nimmt, sich kurz später aber für die Bio-Ware entscheidet. Legt er dann die konventionelle Gurke ins Regal zu den Bio-Gurken, könnte ein Käufer, der ein Bio-Produkt kaufen möchte, irrtümlich zur konventionellen Gurke greifen.

Eine Bio-Süßkartoffel mit einem Stempel
Copyright: Rewe
Manche Verpackungen sind allerdings nötig, um den schnellen Verderb zu verhindern. Bei manchen Lebensmitteln sind auch Deklarationen gesetzlich vorgeschrieben, etwa der Hinweis auf Allergene, die nur auf Verpackungen angegeben werden können. Auch müssen Bio-Produkte vor Verunreinigungen durch konventionell erzeugte Produkte geschützt werden, findet Verbraucherschützer Valet. Die könnten nämlich mit Pestiziden behandelt worden sein, die sich dann auch an den Bio-Produkten finden könnten, wenn konventionelle Produkte irrtümlich zu Bio-Ware gelegt wird.
Dem Test der Rewe stehe die Verbraucherzentrale Hamburg sehr aufgeschlossen gegenüber so Valet. Durch einen Verzicht auf Verpackungen könnten erhebliche Mengen an Plastikmüll eingespart werden. Der Test läuft zunächst vier Wochen. Je nach Akzeptanz der Kunden sei eine Ausweitung des Tests geplant, so Rewe. Auch Edeka bemüht sich nach eigenen Angaben, Plastikverpackungen zu reduzieren. Ein großer Teil der Obst- und Gemüse-Eigenmarken werde auf Kartonschalen angeboten, so der Handelskonzern. Bei vielen Bio-Produkten – darunter auch Avocados und Bananen -- verzichte Edeka komplett auf Verpackungen und biete sie lose an. Diese Produkte würden stattdessen einzeln mit Etiketten oder einer Banderole versehen.
Kontaktloses Zahlen ab Montag
Außerdem bietet Rewe ab Montag den bislang etwa 14 Millionen Inhabern einer „Girocard kontaktlos“ der Sparkassen sowie Volksbanken und Raiffeisenbanken das kontaktlose Zahlen. Kunden können an den rund 26.000 Kassen der Rewe, Penny- und toom Baumarkt-Filialen Einkäufe von bis zu 25 Euro durch das bloße Vorhalten der Karte bezahlen. Ab einer Einkaufssumme von 25 Euro müssen sich die Kunden mittels PIN-Eingabe legitimieren.