Nur gegen GebührKleingeld wird teurer

Kleingeld (Symboldbild)
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Köln – Wer fleißig Cent-Münzen gesammelt, die Brautschuhe dann aber doch mit der Kreditkarte bezahlt hat, hat möglicherweise ein Problem. Die große Flasche voller Münzen ist bei Banken nämlich nicht unbedingt gern gesehen. Einige Institute tauschen diese Münzen nur gegen eine Gebühr in Scheine um oder schreiben sie Konten gut. Eine solche Sammlung mit sicherlich mehr als tausend Münzen ist kaum noch eine "haushaltsübliche Menge". Und nur diese Menge tauscht die Kreissparkasse Köln bei Privatkunden kostenlos um, so Christoph Hellmann, Pressesprecher der Kreissparkasse Köln. Geschäftskunden müssen bei der Münzabgabe zahlen. Wie viel, das werde individuell vereinbart, so Hellmann.
Entgelte für die Einzahlung von Münzen verlangten immer mehr Institute, so die Verbraucherzentrale NRW. Das Zählen und der Transport von Münzen sowie Geldscheinen kostet Zeit und Geld. Und diese Kosten sind in Zeiten des Niedrigzinses immer schwerer durch Einnahmen aus anderen Geschäftsfeldern aufzufangen. Außerdem ist seit 1. Januar 2015 eine EU-Verordnung in Kraft, nach der jeder, der eingezahlte Münzen wieder ausgeben will, diese auf Echtheit und Umlauffähigkeit überprüfen muss. Falsche, verdächtige und nicht für den Umlauf geeignete Münzen und auch Geldscheine müssen aussortiert werden.
Die Sparkasse Köln Bonn nimmt von Privatkunden nur noch etwa 50 Münzen an der Kasse an, prüft diese selbst und gibt sie dann wieder aus. Das ist für Privatkunden kostenlos. Wollen sie mehr Münzen einzahlen, müssen sie die in einem speziellen Plastikbeutel, dem sogenannten Safebag, abgeben. Diese Münzen prüft und zählt dann ein Dienstleister des Instituts, und der Betrag wird dem Konto des Kunden gutgeschrieben.
Pro Safebag muss der Privatkunde ein Entgelt von drei Euro entrichten. Für Kunden, die regelmäßig Münzen einzahlen, gibt es individuelle Vereinbarungen.
Safebags nutzt auch die Kölner Bank. In ihnen liefern Geschäftskunden Münzen an. Dafür verlangt die Kölner Bank fünf Euro. Münzen von Privatkunden nimmt das Institut ohne Entgelt an.
Die VR-Bank Rhein-Sieg nimmt Münzgeld über die Münzzählautomaten in sieben größeren Filialen ausschließlich für Kunden kostenlos an. Nichtkunden können den Service nicht nutzen, so die Genossenschaftsbank.
Viele Banken legten die Kosten für die Prüfung des Geldes auf die Kunden um, sagt Markus Feck von der Verbraucherzentrale NRW. Er erwartet, dass immer mehr Institute Gebühren erheben. Kunden sollten vergleichen und ein Konto oder ein Sparbuch bei einem Institut eröffnen, das noch keine Entgelte für die Bargeldannahme verlangt.
Oft seien auch Kinder befreit, so Feck. Minderjährige zahlten meist keine Gebühren, wenn sie Bargeld auf das Sparbuch einzahlen.