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Irischer BilligfliegerRyanair erhöht Anzahl der Flüge vom Flughafen Köln/Bonn

Lesezeit 2 Minuten
Ein Flieger von Ryanair im Landeanflug

Neue Maschinen von Boeing sind im Anflug. Ryanair stockt die Flotte kräftig auf. 

Ryanair fühlt sich wohl im Rheinland: Bedient werden künftig 39 Routen, darunter zwei neue nach Lanzarote und Venedig.

Ryanair erhöht im Sommer die Zahl der Flüge ab Köln/Bonn. Der irische Billigflieger werde mehr als 370 Flüge pro Woche durchführen. Das seien sieben Prozent mehr als im Vorjahr, so Unternehmenschef Eddie Wilson am Dienstag am Flughafen. Bedient werden 39 Routen, darunter zwei neue nach Lanzarote und Venedig, die vier beziehungsweise sechs Mal pro Woche angeflogen werden. Das sei der bislang umfangreichste Sommer-Flugplan in Köln/Bonn

Fünf Maschinen in Köln/Bonn stationiert

Mit dem Airport zeigte sich Wilson zufrieden. „Köln/Bonn macht einen guten Job“, sagte Wilson. Der Flughafen wisse um den Wettbewerb. Effiziente Betriebsabläufe und wettbewerbsfähige Flughafengebühren bildeten die Grundlage, auf der Ryanair ein langfristiges Verkehrswachstum liefern könne. Wilson kann sich weiteres Wachstum hier vorstellen.

Anders sieht das laut Wilson in Frankfurt oder in Düsseldorf, wo sich Ryanair komplett zurückgezogen habe, aus. Die Airline setzt auf Regionalflughäfen, zu denen sie auch Köln/Bonn zählt. In der Wahner Heide hat Ryanair fünf Flugzeuge stationiert, darunter zwei neue Boeing 737. Dadurch werden direkt 150 Arbeitsplätze geschaffen. Größte Basis von Ryanair ist Berlin mit neun Flugzeugen.

Luftverkehr in Deutschland erholt sich nur langsam

Mit den Rahmenbedingungen in Deutschland zeigte sich Ryanair-Chef Wilson unzufrieden. „Während die Gebühren in Deutschland in die Höhe schießen, müssen deutsche Urlauber, Kleinunternehmer und Familien weiterhin horrende Flugpreise zahlen, die bis zu 500 Prozent über denen von Ryanair liegen können“, so Wilson. Lieber stocke Ryanair, die Kapazitäten in anderen europäischen Ländern auf.

Das Unternehmen, das sich auch im Vergleich zur Lufthansa benachteiligt sieht, will im laufenden Jahr 168 Millionen Passagiere befördern, 225 Millionen im Jahre 2026. Dazu kauft Ryanair kräftig neue Flugzeuge vom Typ Boeing 737.

Im Sommer hätten sich Ryanairs Kapazitäten auf insgesamt 130 Prozent des Vor-Corona-Niveaus erholt. In Deutschland habe die Gesamtkapazität nur 80 Prozent des Vor-Corona-Niveaus erreicht (siehe Infotext am Seitenende). Andere EU-Länder erholten sich deutlich schneller.


DLP-Prognose

In Deutschland wird der Luftverkehr im Sommer 24,5 Prozent unter dem Wert von 2019 liegen. Weltweit seien im Juli rund 3,1 Millionen Flüge geplant, so eine Studie des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR . Das wären 90 Prozent des Vor-Corona-Aufkommens. Auch für Westeuropa liege der Wert wohl bei 90 Prozent.