Nach InsolvenzDer Manager des Ommer-Neustarts

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Stephan Bühl (51) in der Produktion von OMM Kunststofftechnik. Der Investor ist neuer Geschäftsführer in Lindlar und setzt auf langfristige n Erfolg mit Qualitätsprodukten „Made in Germany“.

Stephan Bühl (51) in der Produktion von OMM Kunststofftechnik. Der Investor ist neuer Geschäftsführer in Lindlar und setzt auf langfristige n Erfolg mit Qualitätsprodukten „Made in Germany“.

Lindlar – Die Maschinen rotieren und spucken Tüten für einen Duty-free-Shop aus. Um die Ecke liegen palettenweise Banderolen für Coca-Cola-Flaschen. Die OMM Kunststofftechnik in Lindlar-Klause hat viel zu tun. Dabei ist die Firma nur knapp zwei Wochen alt. OMM Kunststofftechnik heißt der Nachfolger der Ommer GmbH, die Anfang 2014 in die Insolvenz ging. Das Insolvenzverfahren ist inzwischen abgeschlossen. Ommer ist verkauft, an OMM, an Stephan Bühl.

Mit Jahresbeginn hat der neue Geschäftsführer das Unternehmen übernommen. Der Aachener pendelt nach Lindlar und kennt inzwischen viele der Pensionen im Ort, denn gerade in der Startphase sind die Tage an der Schlosserstraße für den 51-Jährigen lang.

Umziehen steht sicher irgendwann einmal an, denn Bühl ist gekommen, um zu bleiben. Im Herbst vorigen Jahres hat er die Weichen gestellt für einen Neustart: Er will mit OMM den Verpackungshersteller in Lindlar wieder auf Kurs bringen. Er will Geld verdienen mit Tragetaschen und Industriefolien „Made in Germany“, Kunden auf dem deutschen Markt zurück- und vor allem in den USA hinzugewinnen. Vom Standort Lindlar ist Bühl überzeugt. Schon in einer Presseerklärung vor zwei Wochen, als er mit Dr. Peter Neu, dem Ommer-Insolvenzverwalter, den Neustart bekanntgab, lobte er das Know-how in Klause. Darauf will Bühl aufbauen.

Ein Baustein dieses Projekts liegt an diesem Vormittag vor ihm auf dem dunklen Holztisch im Obergeschoss des Indus-triebaus mitten in Klause: Der Therma-Bag. Eine Tragetasche, die an die Tiefkühltaschen erinnert, die es an den Discounterkassen gibt. Bühl sieht einen großen Markt für diese Hightech-Taschen. „Ich denke an Kosmetik-Produkte, Schokoladen“, zählt Bühl auf. Die Tragetaschen sind ein Baustein. Weiterentwickelt werden sollen auch die Geschäftsfelder Automaten- und Indus-triefolien. „Wir wollen ein starker Nischenanbieter werden.“ Kurz: Klasse statt Masse.

Stephan Bühl hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Herstellung von Verpackungsmitteln, davon viele Jahre beim europäischen Marktführer, dem britischen Unternehmen RPC. „Granulat im Blut“, nennt der gebürtige Düsseldorfer das. Wenn er die Produktion in Klause zeigt, dann merkt man, dass er die Technik kennt. Begeistert ist er von der Qualität der Druck-Erzeugnisse. „Das ist eine Farbtiefe, die ist einzigartig“, ist er überzeugt.

OMM ist ein Kunstwort, das für den Neubeginn stehen soll und trotzdem Kontinuität bewahren will. „Die ersten Silben stammen aus dem Firmennamen Ommer“, sagt Bühl. Vorteil von OMM: Es soll sich international gut aussprechen lassen. Der Name Ommer wird nicht ganz verschwinden. Er wird als Markenname für die Tragetaschen weiter geführt.

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