„Lichtspiele Kalk“Kino auf der Schäl Sick ist zurück – Eröffnung am Freitag

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Die Leinwand ist schon zu erahnen: Jennifer Schlieper und Felix Seifert in ihrem neuen Kino in Kalk.

Die Leinwand ist schon zu erahnen: Jennifer Schlieper und Felix Seifert in ihrem neuen Kino in Kalk.

Köln – Noch ist nicht viel zu sehen vom neuen Kino, dem einzigen mit regelmäßigem Betrieb im rechtsrheinischen Köln. Von außen könnte hier auch ein Café oder ähnliches entstehen. Erst wenn man in den Kinosaal sehen kann, der bereits halbfertig ist, entpuppen sich die „Lichtspiele Kalk“ schon jetzt, auch ohne Plakate und den Duft von Popcorn.

„Jetzt ist hier jeden Tag etwas anders“, sagt Jennifer Schlieper, die sich über die kleinsten Dinge freut. Sie deutet auf die Lampe über ihr: „Die hing da vorgestern noch nicht.“ Mittlerweile, auf der Zielgeraden, sind sie und ihr Geschäftspartner Felix Seifert nur noch voller Vorfreude. Beide sind in der Kölner Kinoszene bekannt: Seifert war Mitbetreiber des Filmhauskino, Schlieper hat im Turistarama und im Cinenova das Programm verantwortet. Jetzt, fast drei Jahre nachdem sie auf den Raum aufmerksam geworden sind und begonnen haben, an der Gründung des Kinos zu arbeiten, ist es endlich so weit.

Bald werden die ersten Gäste hier Filme sehen können. Premiere wird am Freitag dieser Woche sein, das Programm startet mit dem neuesten Star-Wars-Film, „Die letzten Jedi“. Im Anschluss startet direkt die bereits aus dem Filmhaus bekannte Filmreihe „Something weird cinema“ mit dem Grusel-Klassiker „Opera“ von Dario Argento. In der folgenden Woche, am zweiten Weihnachtsfeiertag, geht dann auch die eigene Reihe „Cinemania“ los, in der Filmklassiker gezeigt werden. Den Anfang macht „La Boum – die Fete“, der Film, der Sophie Marceaus Durchbruch bedeutete und der mit dem Song „Reality“ den Klammertanz populär gemacht hat.

Bis Mittwoch, 3. Januar, ist das Programm veröffentlicht. Jeden Tag werden bis dahin die Jedi zu sehen sein, teilweise in der Originalsprache, außerdem werden weitere Klassiker folgen, zum Beispiel Buñuels „Belle de Jour“ oder anspruchsvollere Action-Spektakel wie die neuesten Teile von Mad Max oder Blade Runner. In Zukunft sollen auch Filme für Kinder dazu kommen.

Mit den „Lichtspielen Kalk“ kehrt das Gebäude an der Kalk-Mülheimer Straße 130 zu seiner alten Bestimmung zurück. Denn hier war von 1947 bis 1974 bereits ein Kino, die „Union-Lichtspiele“, denen mit dem neuen Namen Reverenz erwiesen wird. Das als Kino erbaute Haus wurde allerdings in der Zwischenzeit einige Male umgebaut, diente unter anderem in den 80er Jahren als Veedelsdiskothek und später noch als Freikirche. Nun ist der Rückbau so gut wie fertig, bis zur Eröffnung am Freitag wird noch mit Hochdruck weiter gearbeitet. Aber auch dann ist noch nicht alles fertig bei den Lichtspielen. Die Homepage, über die in Zukunft Eintrittskarten im Vorverkauf gekauft werden können, ist noch im Aufbau. Daher gibt es zurzeit nur Karten an der Kinokasse. Das Programm lässt sich bereits über Facebook einsehen. Auch der Projektor für Zelluloid wird erst im Januar aufgestellt – bis dahin sind alle Filme, die gezeigt werden, digital.

„Das Programm zu kuratieren hat unheimlich Spaß gemacht“, sagt Schlieper. Und man bekommt den Eindruck, dass sie und Seifert ein gutes Gespür dafür haben, eine Balance zu finden zwischen Anspruch und Unterhaltung.

www.facebook.com/lichtspielekalk

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