835.000 Euro SchadenEhemalige DLR-Sekretärin wegen gefälschter Rechnungen verurteilt

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Justiz

Justizanstalt (Symbolbild)

Köln – Wegen Betrugs und Urkundenfälschung in 549 Fällen hat das Amtsgericht eine 66-Jährige zu zwei Jahre Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Die frühere Sekretärin, die für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gearbeitet hatte, hatte ihren Arbeitgeber zwischen 2010 und 2015 um rund 835.000 Euro betrogen. Die Gesamtschadenssumme beläuft sich sogar auf über eine Million Euro, aber ein Teil der Taten war bei Anklageerhebung bereits verjährt.

Die Frau, die ab 1985 für die DLR arbeitete, hatte als Vorstandssekretärin ab 2007 Treffen, Workshops und Management-Seminare organisiert und für die Bewirtung der meist internationalen Gäste gesorgt. Irgendwann reichte sie dann auch gefälschte Restaurant- und Catering-Rechnungen in der Finanzbuchhaltung ein, für die sie angeblich in Vorleistung gegangen war. Als die Frau 2011 in den passiven Teil ihrer Altersteilzeit eintrat und nicht mehr zur Arbeit ging, machte sie dennoch weiter. Sie habe immer noch ihren Passierschein für das DLR-Gelände und auch Zugang zum Intranet gehabt. Immer wieder reichte sie gefälschte Abrechnungen in der Finanzbuchhaltung ein und ließ sich angeblich vorgestreckte Geldbeträge auszahlen. Hierzu fälschte sie auch Unterschriften von Kollegen, die die Einreichungen eigentlich hätten abzeichnen müssen.

Mit dem Geld finanzierte die Frau bis zu fünf Urlaubsreisen pro Jahr für sich und ihre Familie und gönnte sich auch ansonsten ein schönes Leben.

Das Gericht stellte strafschärfend fest, dass sie nicht aus Not gehandelt habe, „sondern weil Sie ein Leben führen wollten, das sie sich nicht leisten konnten“. Strafmildernd wertete das Gericht, dass es ihr die DLR auch „sehr, sehr leicht gemacht“ habe.

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