Benefiz-Konzert für Rundschau-AltenhilfeUnd auf den Rängen wurde getanzt

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Unter der Leitung von Oberstleutnant Christian Weiper spielte das Musikkorps der Bundeswehr am 14.11.2022 in der Philharmonie.

Ein Entertainment-Feuerwerk: Das Benefizkonzert für die Rundschau-Altenhilfe in der Kölner Philharmonie.

Von Wagner und Verdi bis „West Side Story“– ein Abend mit fetzigen Rhythmen, Swingklassikern und natürlich Märschen. Das Musikkorps der Bundeswehr brillierte in der Philharmonie, und das alles für einen guten Zweck.

Freche Piccoloflöten, kraftvolle Trompeten und warme Klarinetten fluten die Philharmonie mit sinfonischem Bläserklang. Das traditionelle Benefizkonzert der Rundschau-Altenhilfe „Die Gute Tat“ e.V. steht auf dem Plan, und welches Orchester kann es besser gestalten als das Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg. Erstmals tritt es nun unter seinem neuen Leiter Oberstleutnant Christian Weiper auf. Stehende Ovationen nach zweieinhalb Stunden beweisen: Das Publikum hat den Neuen schon jetzt ins Herz geschlossen, sein Orchester sowieso.

Es geht auch um einen guten Zweck, denn wie jedes Jahr hilft die Bundeswehr der Rundschau-Altenhilfe beim Verpacken und Versenden von diesmal 6500 Weihnachtspaketen; darin Köstlichkeiten von Dosengulasch bis Christstollen.

Sie werden in der Lüttich-Kaserne stets „mit Nächstenliebe befüllt“, erklärt der Schirmherr Generalmajor Richard Frevel. Alle Pakete gehen an ältere und oft vereinsamte Menschen, die an der Armutsgrenze leben. Nach der immer noch anhaltenden Angst vor Corona sind sie nun auch von gestiegenen Energiepreisen betroffen, berichtet Rundschau-Herausgeber und Altenhilfe-Vorsitzender Helmut Heinen. Ihnen und auch einigen, die immer noch an den Nachwirkungen der Flutkatastrophen 2021 in NRW leiden, werde engagiert geholfen.

Paketübergabe beim Konzert mit dem Musikcorps der Bundeswehr für die Rundschau-Altenhilfe.

Generalmajor Richard Frevel übergibt Rundschau-Herausgeber Helmut Heinen symbolisch eines von 6500 Pakten, die die Bundeswehr für die Altenhilfe der Rundschau packt.

Im Benefizkonzert leisten die musizierenden Soldatinnen und Soldaten ihren gewichtigen Beitrag. Das Programm entwickelt sich in der zweiten Hälfte zu einem echten Entertainment-Feuerwerk. Fetzige Rhythmen aus Leonard Bernsteins „West Side Story“ schallen nun durch den Saal und im Swingklassiker „How High the Moon“ mutiert das Musikkorps zur Big Band. Das hat Klasse, und der Pep animiert zum Mitwippen.

Einen tollen Solo-Auftritt legt Stabsfeldwebel und Flötist Gregor Büdenbender hin, der in den Ruhestand geht. Als Abschiedsgeschenk schrieb sein Kollege Guido Rennert, Klarinettist, Arrangeur und Komponist des Musikkorps, für ihn ein dreisätziges „Concertino“. Ein kurzweiliges Werk mit einem pfiffigen „Irish Jig“ als Rausschmeißer.

Im Publikum einige Prominenz

Weiteres Highlight des Abends sind die „Festival Variations“ (1982) des US-Amerikaners Claude T. Smith. Dieses hochvirtuose Stück „kann nicht von jedem Orchester gespielt werden“, scherzt Weiper vor der Aufführung. Doch sein Musikkorps erfüllt natürlich die Erwartungen. Supersauber gelingt schon der Beginn in den Hörnern.

Mit Verdi (Ouvertüre zur Oper „Die sizilianische Vesper“) und Wagner („Huldigungsmarsch“) kommen auch zwei Ur-Romantiker zu musikalischen Ehren. Im begeisterten Publikum sitzt einige Prominenz, darunter die ehemalige Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises Sebastian Schuster, der stellvertretende Landrat des Rhein-Erft-Kreises Horst Lambertz und der ehemalige Regierungspräsident Hans-Peter Lindlar. Alle klatschen fröhlich bei der Zugabe mit, dem „Florentiner Marsch“ von Julius Fučík. Ganz oben in den Rängen wird sogar getanzt. Von wegen verstaubte Marschmusik.

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