MigrationBAMF-Chef fordert Bleiberecht für geduldete Ausländer

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Frank-Juergen Weise BAMF

Frank-Jürgen Weise, Leiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge

Düsseldorf – Der Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Frank-Jürgen Weise, fordert ein Bleiberecht für langjährig geduldete Ausländer in Deutschland. „Wenn wir sie nicht in ihre Heimatländer zurückführen können, müssen wir ihnen eine andere Perspektive geben. Es geht nicht, dass Geduldete sechs oder zehn Jahre in Deutschland sind, ohne etwas arbeiten oder lernen zu dürfen“, sagte Weise der „Rheinischen Post“.

Der Arbeitsmarktzugang sei zwar erleichtert worden. Wegen ihres unsicheren Aufenthaltsstatus' falle es Geduldeten jedoch weiterhin schwer, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. „Deshalb bin ich für eine Stichtagsregelung: Wer vor einem bestimmten Stichtag hier gewesen ist, darf bleiben“, sagte Weise.

Die Zahl der geduldeten Ausländer hat sich dem Bericht zufolge seit Mitte 2013 fast verdoppelt. Wie das Blatt unter Berufung auf Daten des Ausländerzentralregisters meldet, lebten Ende Januar 159 894 Menschen mit einer Duldung in Deutschland. Bei den meisten handelt es sich um abgelehnte Asylbewerber, die nicht in ihre Heimat abgeschoben werden können. Anders als anerkannten Asylbewerbern ist ihnen der Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Bildungsangeboten oft verwehrt. (dpa)

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