Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Gefahr für PassantenDas erst vor 18 Monaten eröffnete Rathaus in Brühl bleibt eingerüstet

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist das Brühler Rathaus am Janshof.

Das Brühler Rathaus bleibt vorerst eingerüstet.

Bereits während der Bauzeit sorgte das 30-Millionen-Euro-Projekt wiederholt für Ärger.  

Das im November 2023, also vor gerade einmal 18 Monaten, nach mehrmaligen Verzögerungen eröffnete Brühler Rathaus am Steinweg wird wohl noch einige Zeit eingerüstet bleiben. Auch mehr als anderthalb Monate nachdem Stahlrohre und Planken vor der Fassade angebracht wurden, ist das Ausmaß der Mängel an der verklinkerten Außenhaut des Gebäudes noch nicht klar.

„Als nächstes steht die Vervollständigung der Schadenserfassung und Schadensbewertung an“, teilte die Verwaltung auf Anfrage mit. Danach folge „die Erstellung einer Sanierungsplanung für die schadhaften und potenziell schadhaften Bereiche sowie die Vorbereitung, Ausschreibung und Vergabe der Sanierungsleistung, bevor anschließend die Sanierung erfolgen kann“, heißt es weiter. Wie lange das Gerüst stehen bleiben müsse, könne noch nicht beantwortet werden.

Brühl: Mängel an der Ratshaus-Fassade wurden bereits im Oktober festgestellt

Erste Mängel an den verklinkerten Dach- und Fassadenflächen waren bereits im Oktober vergangenen Jahres im Rahmen regelmäßig ausgeführter Inspektionen erkannt worden. Einige der aufgeklebten Klinkerriemchen, insbesondere im Bereich der Traufe und der Ortgänge – so nennen Fachleute die obere Begrenzung des Giebels – hätten sich gelöst, hieß es damals. Dies gelte für die Nord- und Südfassade des sandsteinfarbenen Baus, der auf mehreren Etagen auch die Stadtbibliothek beherbergt.

Obwohl noch kein Klinkerstein oder Riemchen heruntergefallen war, entschied sich die Stadt im April ein Gerüst aufzubauen, um einer Gefährdung von Passanten vorzubeugen und die die Schäden näher inspizieren zu können. Wie die Stadt mitteilt, soll die weitere Vorgehensweise in enger Abstimmung mit den Unternehmen, die an der Planung und Ausführung der schadhaften Bereiche beteiligt waren, abgestimmt werden.

Diesen Weg schlägt die Verwaltung ein, um mögliche Erstattungsansprüche im Rahmen der Gewährleistung zu sichern. Probleme gab es schon bei der Errichtung des Anbaus für das historische Nachbargebäude am Steinweg reichlich. So stellten die Verantwortlichen damals unter anderem fest, dass die Arbeiter ihre liebe Mühe damit hatten, die Dachschrägen wie von den Architekten erdacht, mit Klinker-Steinen zu versehen. Zu ungewohnt war diese Herausforderung.

Nach der Eröffnung wurde klar, dass die Heizungsanlage im Foyer unzureichend war. Nun setzt sich also die wenig erfreuliche Geschichte fort. Das Rathaus kostete 30 Millionen Euro und war damit deutlich als ursprünglich gedacht.