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Bildungsnotstand in NRWDeutschland verspielt seine Zukunft

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Berlin: Thorsten Alsleben gibt eine Pressekonferenz zum Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).

Berlin: Thorsten Alsleben gibt eine Pressekonferenz zum Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).

Der neue Bildungsmonitor 2025 offenbart dramatische Defizite: Sinkende Leistungen, wachsende Ungleichheit und mangelhafte Integration prägen das deutsche Bildungssystem. 

Die Aussichten sind bescheiden. Der Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) für 2025 zeigt eine weitere Verschlechterung des deutschen Bildungssystems: Das Leistungsniveau sinkt, die Chancenungleichheit wächst weiter, und die Integration von zugewanderten Kindern lässt nach wie vor zu wünschen übrig.

In eine ähnliche Richtung weist der jüngste OECD-Bericht, der die Bildungssysteme der Industriestaaten vergleicht. Noch immer verlassen zu viele Jugendliche die Schule ohne Abschluss, und die Herkunft prägt den Bildungserfolg nach wie vor zu stark. Es gibt also noch viel zu tun – und das, obgleich Bildungspolitiker in Bund und Ländern seit Jahren Besserung geloben.

Ideologische Kämpfte statt Lösungen

Anstatt die Grundlagen für ein funktionierendes Schulwesen zu sichern, haben sich Bund und Länder in der Vergangenheit mit Rechtschreibreform, Inklusion oder verkürzten Gymnasialzeiten beschäftigt – und sich oft ideologisch verkämpft. In der Corona-Pandemie blieben die Interessen von Kindern und Jugendlichen weitgehend unter dem Radar; eine Generation von Schülern zahlt für diese Versäumnisse, und mit ihr die ganze Gesellschaft.

Deutschland droht angesichts des demografischen Wandels ein dramatischer Fachkräftemangel. Kommen dann noch schlecht ausgebildete Schulabgänger hinzu, wird es ernst – nicht nur für die Wirtschaft.

Eine freie Gesellschaft braucht mündige Bürger, und die gibt es nicht ohne Bildung. Doch staatliche Bildungsinstitutionen drohen ihren Auftrag zunehmend zu verfehlen, die Zuwanderung hat das Problem noch verschärft.

Ohne eine entschlossene Kehrtwende hin zu besserer Ausstattung und mehr Personal an Schulen steht es schlecht um Deutschlands Zukunft. Es braucht mehr gezielte Investitionen in frühkindliche Bildung und Sprachförderung sowie Unterstützung von Kindern aus benachteiligten Familien.

Für Militär und Verteidigung lässt Deutschland die Milliarden bereitwillig sprudeln. Im Bereich der Bildung tragen zwar die Länder den Löwenanteil der Ausgaben, dennoch bleibt die Finanzierung im Bund und in den Ländern insgesamt hinter den Erfordernissen zurück. Das darf sich ein Land, dessen wichtigster Rohstoff Wissen ist, nicht leisten. Eine bildungspolitische Zeitenwende ist überfällig.