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Wort zum SonntagGeteilte Freude ist doppelt so groß

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Eine Biene sammelt im botanischen Garten in einer Krokusblüte Pollen.

Impressionen des Frühlings: Eine Biene sammelt im botanischen Garten in einer Krokusblüte Pollen.

Der Mai ermutigt mit Taufen und Hochzeiten zur Feier des Lebens. Geteilte Freude wird doppelt so kraftvoll erlebt.

Der Mai ist für mich schon ein besonderer Monat. Wenn die Sonne scheint, taucht sie die Welt in ein himmelweites Licht. Das Blau des Himmels ist besonders klar, das Grün der frischen Pflanzen ist besonders satt,

Und es gibt so viele Feste: Taufen, Kommunionen, Konfirmationen, Hochzeiten – der Kalender ist voll mit Einladungen, Familien kommen zusammen, Freundinnen und Freunde treffen sich, die Kirchenglocken läuten, die Kaffeetafeln biegen sich.

Und auch das hat etwas besonderes in sich: solche Feste feiern wir nie allein.

Diese Tage sind schön, weil Freude geteilt wird, weil gemeinsam gelacht und gesungen und manchmal auch geweint wird. Ein Kind wird getauft und da sind Menschen, die sagen „Ja“ zum Leben und zu Gott. Jugendliche bekennen sich zu ihrem Glauben und die Gemeinde sagt: „Ihr seid bei uns willkommen und sollt hier euren Platz haben. Wir stehen euch zur Seite.“ Zwei Menschen heiraten und andere sagen: „Wir feiern eure Liebe mit euch!“

Wie wichtig ist es, dass Gemeinschaft, Liebe, Vertrauen und Zusammenhalt gefeiert und erfahrbar werden. Und wie schön ist es, wenn wir spüren können, dass darin Gottes Segen lebendig wird; wenn wir Segen teilen – mit einem Lächeln, mit einer sanften Berührung, mit einem Lied, mit einem lieben Wunsch.

Da geht Segen Gottes durch alle Sinne und heilige Geistkraft sucht sich in den Herzen der Menschen ihren Raum.

In einer Zeit, in der Krisen und Kriege so vieles durcheinander rütteln und das Miteinander immer wieder in Frage stellen, tut es mir gut, Menschen feiern zu sehen, mitunter mitfeiern zu können und mich daran zu erinnern: Das Leben ist Gottesgeschenk, geteilte Freude wird doppelt so groß und wo Liebe ausgeteilt wird, da verändert das die Welt.

Der Mai lädt uns ein zu feiern – miteinander, füreinander – und dabei auch die Menschen in den Blick zu nehmen und im Herzen zu tragen, die gerade keinen Platz, keinen Menschen, keinen Grund zum Feiern haben.