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Wort zum SonntagWarum gerade jetzt die Zeit für Träume ist

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Eines der beiden Zweifinger-Faultiere Wilma und Fred, hängt am Montag (29.09.2008) mit dem Kopf nach unten an einem Ast in seinem Gehege im Heidelberger Zoo

Die Zeit steht Kopf: Ein Grund mehr auch seinen Träumen nachzuhängen

In einer kriegerischen Welt sind Träume wichtige Botschafter des Unterbewussten, die uns Kraft und Hoffnung spenden.

Es ist keine Zeit zum Träumen. Der bittere Blick auf die kriegerische Weltlage, auf unsere zerrissene Gesellschaft kann einem jedes Träumen verbieten. Keine Zeit zum Träumen – das sagt auch der Gehetzte, Gestresste, der keine Zeit findet für schöne Gedanken. Job, Familie, Ausbildung fordern und fordern.

Wobei, nicht ganz. Nachts stellen sich die Träume dann doch ein. So als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl, dass wir eben nicht ganz selbstbestimmt verfügen können, was uns durch den Kopf geht. Dabei ist nicht jeder Traum schön, manchmal sind es auch Albträume. Eine Botschaft des Unterbewussten, was tagsüber nicht so recht verarbeitet worden ist, sagt die Psychologie.

Wir sollten unsere Träume ernst nehmen, sagt auch die Bibel. In vielen bunten Geschichten erzählt sie von Menschen, die aus ihren Träumen unglaublich Kraft gezogen haben und neue gute Wege aufgezeigt bekamen: Joseph, die heiligen drei Könige, David. Traumgeschichten als Mutmachgeschichten. Und viele Träumer hatten am Morgen das Gefühl, Gott habe mit ihnen persönlich gesprochen.

Wir sollten Träume nicht nur ernst nehmen, gerade auch in einer wenig traumhaften Welt, sondern sie miteinander teilen. Jeder träumt für sich und doch entwickeln Träume erst ihre Kraft, wenn ich sie erzähle, mit anderen versuche, zu deuten und auf unser Zusammenleben beziehe. Den Traum vom Frieden, von Versöhnung, von Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

Wir haben kürzlich in Bonn und der Region eine berührende „Nacht der Träume“ gefeiert. Viele tausend Besucherinnen und Besucher sind der Einladung in die offenen Kirchen aller Konfessionen gefolgt. Es tut so gut zu spüren, dass man mit seinen Träumen nicht alleine ist.