Der Segen des Sparens

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RÜNDEROTH. „Schimpfe nie über deine heimische Sparkasse, vor allen Dingen nicht bei der Konkurrenz, denn dadurch beleidigst du dich selbst und deine Heimatgemeinde.“ Es waren klare Anweisungen, die man als Kunde der Sparkasse Ründeroth im Jahre 1927 mit auf den Weg bekommen hatte. Zehn Gebote nämlich, die unter dem Titel „Der Segen des Sparens“ firmierten und nun vom Engelskirchener Bürgermeister Wolfgang Oberbüscher aus dem örtlichen Gemeindearchiv gefischt wurden. Anlass hierfür war das 125-jährige Jubiläum der Sparkasse Ründeroth, welches am Samstag gebührend gefeiert wurde. Man könne die in Frakturschrift verfassten Gebote ja künftig wieder in der Schalterhalle aufhängen, schlug Oberbüscher vor.

Während Klaus Tiedecken, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln, die Geschichte des Standorts Ründeroth würdigte und die enge Verbundenheit des Geldinstituts mit den Menschen und der Wirtschaft in der Region unterstrich, kümmerte sich das Team um Filialdirektor Burkhard Link um die Jubiläumsbesucher. Es wurden Getränke ausgegeben und Schnittchen gereicht, Luftballons verschenkt und Rosen verteilt. Ein Zauberer erfreute den Nachwuchs, ein Marzipan-Konditor die Leckermäuler und zwei Schulchöre die Musikfans.

Die „Sparkasse der Gemeinde Ründeroth“ als historische Vorläuferin der jetzigen Geschäftsstelle nahm am 1. April 1882 den Betrieb auf. Wie bei anderen Sparkassen stand die Erwartung dahinter, „den wirtschaftlich schwachen Bevölkerungskreisen eine bescheidene Vermögensbildung zur Verringerung der persönlichen Lebensrisiken zu ermöglichen“. Das erste Domizil befand sich bis 1903 in Wallefeld am Wohnort des Rendanten Friedrich Gösser, der das Institut als Ein-Mann-Betrieb verwaltete.

In der Folgezeit zog die Ründerother Sparkasse erst in die Hüttenstraße, dann ins Rathaus und später in das an der Aggerbrücke gelegene Haus Spahn. Das starke Wachstum der Gemeindesparkasse nach dem Zweiten Weltkrieg war der Anlass, Mitte der 50er Jahre die Geschäftsräume in den jetzigen Standort Villa Beck zu verlegen. 1999 wurde das Gebäude umfassend modernisiert - so dass am Samstag genug Platz zum Feiern war.

Doch trotz des großen Andrangs musste irgendwann einmal Schluss sein. Denn das achte Gebot von 1927 besagt ja nicht umsonst: „Füge dich in die vom Kassenvorstand festgesetzte Ordnung und halte die Kassenstunden ein. Denke daran, dass die Beamten und Angestellten tagtäglich eine große Arbeitslast zu bewältigen haben.“

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