Für die erste Ferienwoche7 Ideen, wie Kinder sich beschäftigen können

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Mal im Zelt oder einfach so draußen zu schlafen, kann ganz schön aufregend sein. 

Köln – In der ersten Ferienwoche sind meist alle froh, endlich ausschlafen zu können und langsam den Schulstress hinter sich lassen zu dürfen. Doch die fehlende Struktur ist auch ungewohnt. Was soll man nun anfangen mit einem ganzen langen Sommertag? Wer nicht in den Urlaub fährt, bekommt vielleicht doch ein bisschen Langeweile. Gerade für jüngere Kinder ist es schwierig, sich den ganzen Tag zu beschäftigen. Der Journalist Birk Grüling liefert mit seinem Buch „Mama! Papa! Was machen wir heute?“ kreative Ideen, die nicht viel kosten und meist einfach umzusetzen sind. Insgesamt bündelt sein Buch 100 Tipps für alle Jahreszeiten. Wir stellen sieben davon vor.  

Sandvulkan

Alter: ab 2 Jahre Wo? im Sandkasten oder am Strand Kosten: ein paar Euro für die Zutaten So geht’s: Man braucht dazu Sand, zwei Trinkbecher für Kinder, zwei Tüten Backpulver, rote Lebensmittelfarbe und jeweils einen halben Becher Essig und Wasser. Den Sand zu einem Berg formen und in der Mitte einen Trinkbecher einmauern. Den Becher mit den zwei Tüten Backpulver füllen. Die rote Lebensmittelfarbe mit Essig und Wasser vermischen und die farbige Flüssigkeit dann auf das Backpulver kippen. Danach bricht der Vulkan auch schon aus.

Das Buch

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Birk Grüling: Mama! Papa! Was machen wir heute? Ultimative Familienabenteuer, die unvergessliche Erinnerungen für Kinder und Eltern schaffen. 100 Tipps für alle Jahreszeiten, Leben & Erziehen, 190 Seiten, 19,95 Euro

Draußen schlafen

Alter: ab 3 Jahre Wo: auf dem Balkon oder in der Natur Kosten: möglicherweise etwas Ausrüstung So geht’s: Dafür braucht es wenig Erklärung. Draußen schlafen kann man auf dem Balkon, im Garten, im Zelt oder sogar im Wald unter freiem Himmel (mit den Eltern zusammen). Allerdings muss man sich vorher informieren, wo das erlaubt ist, man darf sich nicht einfach so in den Wald legen. (Trekkingplätze und andere besondere Orte zum Draußenschlafen finden Sie hier.) Eine Nacht außer Haus ist immer ein besonderes Erlebnis. Man spürt die Luft, sieht die Sterne und hört sehr viele Geräusche, die manchmal auch ein bisschen unheimlich sein können. Und man erlebt viel deutlicher, wie mit dem Sonnenaufgang der Tag beginnt. Zum Schlafen braucht man eine Isomatte oder eine Luftmatratze, einen Schlafsack und evtl. warme Anziehsachen für die Nacht. Wer in den Wald fährt, sollte außerdem Essen und Getränke sowie eine Plane für den Regenschutz mitnehmen.

Kinder tätowieren

Alter: ab 2 Jahre Wo? am Esstisch oder in der Natur Kosten: Tattoopapier So geht’s: Tattoos bei Eltern sind heute ganz normal, warum nicht mal bei den Kindern ausprobieren? Natürlich nur zeitweise und aufgemalt! Das geht entweder mit den bekannten Abziehbildern für Kinder oder mit selbst gemachten Designs auf Tattoopapier für den heimischen Drucker (kann man zum Beispiel bei Amazon bestellen). Damit lassen sich Wunschmotive aus dem Internet ausdrucken und mit einem feuchten Tuch auf die Haut bringen. Möglich sind auch Tattoos mit Blütenblättern. Dazu braucht man fettige Sonnencreme oder den klebrigen Saft des Löwenzahns und viele bunte Blütenblätter. Creme oder Naturkleber werden dünn auf die Haut aufgetragen, am besten auf Arme, Hände oder das Gesicht. Danach die Blütenblätter auf die gewünschte Stelle kleben. So entstehen Muster nach Wunsch, die sich einfach wieder abwischen lassen.  

Zitronenlimo selbst machen

Alter: ab 4 Jahre Wo? In der Küche Kosten: Zutaten So geht’s: Für eine Kanne Zitronenlimo braucht man eine frische Zitrone, 1 Liter Wasser und 50 Gramm Zucker oder Agavendicksaft. Die Zitrone halbieren und auspressen, Zitronensaft und Wasser gut mischen, nach und nach Zucker oder Agavendicksaft hinzugeben und alles gut verrühren. Die Limo kann man dann selbst trinken oder wie in amerikanischen Filmen vor dem Haus verkaufen.  

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Matschküche selbst bauen

Alter: ab 2 Jahre Wo? im Garten oder auf dem Balkon Kosten: 10-15 Euro für das Material So geht’s: Matschen macht großen Spaß und ist gut für die Kreativität und die Gesundheit. Fertige Matschküchen aus dem Baumarkt sind aber oft sehr groß und auch teuer. Diese Light-Variante erfordert nicht viel Können und passt sogar auf einen Balkon. Man braucht dazu zwei bis vier Holzkisten (je nach Größe des Kindes), ggf. Schleifpapier, etwas Holzlack, Schrauben und Bohrer, zwei von der Größe passende Schalen aus Metall oder Plastik (sie sollten genau in die Kisten passen) und ggf. vier kurze Bretter. 

Und so wird die Matschküche zusammengebaut: Jeweils zwei Kisten waagerecht übereinander stellen. Die Kinder sollten bequem daran stehen können. Bei Obstkisten aus dem Supermarkt stehen oft Holzsplitter ab. Die abschleifen und die Kisten mit buntem Holzlack anmalen. Für eine bessere Stabilität die Kisten miteinander verschrauben, zum Beispiel von außen mit vier kurzen Brettern. Für die eigentlichen Matschschalen eignen sich runde Metallgefäße oder Aufbewahrungskisten mit Deckel. Die Schalen sollten auf dem Boden der Kisten aufliegen und eine gute, stabile Arbeitsfläche bilden. Da hinein kommt dann der Matsch und schon kann es losgehen.    

Bach erkunden

Alter: ab 3 Jahre Wo? in der Natur Kosten: etwa drei bis vier Euro für eine Becherlupe So geht’s: Am Anfang steht ein Ausflug zu einem schmalen Bach. Hier kann man zum einen eigenen Brücken und Staudämme bauen, aber auch erkunden, welche Lebewesen es in einem Bach gibt. Die kann man am besten mit einer Becherlupe beobachten. Darin kann man zum Beispiel Kaulquappen kurz einfangen und ganz genau anschauen. Danach muss man sie unbedingt zurück in den Bach setzen. Auch das Wasser lässt sich mit der Becherlupe untersuchen. Ist es trüb oder klar wie das Wasser aus dem Hahn? Was schwimmt alles in der Wasserprobe? Wie riecht das Wasser? Ist es kalt oder warm? Spannend ist auch eine Wanderung hoch zur Quelle oder entlang des Baches und die Frage, ob er sich verändert, breiter wird, schneller fließt oder seicht bleibt. Es lohnt sich auch, dabei genau hinzuhören, wie das Wasser seinen Klang verändert.  

In die Sterne schauen

Alter: ab 2 Jahre Wo? Überall Kosten: keine So geht’s: Wenn der Himmel wolkenlos ist, kann man nachts Sterne beobachten. Die meisten Sterne sind viele Billionen Kilometer weit weg und oft sogar größer, heller und heißer als unsere Sonne. Dass sie wie kleine Lichter aussehen, liegt an der Entfernung. Die Hitze ist der Grund, warum die Sterne leuchten. Doch bis dieses Licht bei uns ankommt, muss es viele Jahre durch das Weltall reisen. Wenn wir auf die Milchstraße blicken, sehen wir also ein Bild, das seit 100.000 Jahren vergangen ist.

Sternegucken ist ein unkompliziertes und günstiges Hobby, an dem auch schon kleine Kinder große Freude haben. Bei wolkenlosem Himmel sieht man selbst aus dem Kinderzimmerfenster viele ferne Sterne. Wer auf Nummer sicher gehen möchte und zusätzlich etwas Abenteuer einbauen möchte, kann auch in die Natur fahren. Auf einer leichten Anhöhe ohne störende Straßenlaternen ist der Blick noch freier. Am besten ein Fernglas mitnehmen, damit kann man sogar die nahen Planeten in unserem Sonnensystem erkennen, also Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Weil sie näher an der Erde liegen und von der Sonne angestrahlt werden, leuchten sie deutlich heller als die Sterne und sind auch etwas größer.

Ebenfalls gut sichtbar ist die Internationale Raumstation ISS. Ein- bis zweimal pro Nacht ist sie zu sehen, ihr Überflug von West nach Ost dauert allerdings nur wenige Minuten. Ein Tipp: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt zeigt auf Livekarten im Internet, wo sich die ISS gerade befindet und wann und wo man sie am besten beobachten kann.

Im Juli und August sieht man außerdem häufig Sternschnuppen, dann fliegt die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne durch besonders große Gesteinswolken. (Wo das am besten geht, können Sie hier nachlesen.) Sternschnuppen sind kleine Gesteinsbrocken aus dem All, die mit hoher Geschwindigkeit in der Erdatmosphäre verglühen. Ihre Reste rieseln als Sternenstaub auf die Erde.  

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