Restaurants in KölnSardische Küche in der Südstadt - mehr als Pizza und Pasta

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Silvia Frau und Giuseppe Ruiu in ihrem Restaurant „Domo Mea“ in der Kölner Südstadt.

Silvia Frau und Giuseppe Ruiu in ihrem Restaurant „Domo Mea“ in der Kölner Südstadt.

Das sardische Restaurant „Domo Mea“ entführt die Gäste in der Kölner Südstadt in die Heimat der Gastgeber.

Dunkle, blank polierte Holztische, mit Kletterpflanzen bewachsene Körbe unter der Decke und weiß gestickte Teppiche an den Wänden. Wer den blau und weiß getünchten Gastraum des neu eröffneten Restaurants von Silvia Frau (29) und Giuseppe Ruiu (32) betritt, kann sich für einen Moment tatsächlich einbilden, dass sich hinter den gebogenen, schmalen Fenstern nicht die belebten Gassen der Südstadt, sondern die raue Felsküste und die mit Rosmarin, Lavendel und Erdbeerbäumen bewachsenen Berge Sardiniens befinden.

Das Paar ist nah beieinander in einem kleinen Dorf auf der italienischen Insel aufgewachsen. „Der Wunsch, zusammen ein Restaurant aufzumachen, war schon immer in unserem Herz“, sagt Silvia. Jetzt – sieben Jahre, nachdem sie gemeinsam nach Köln gezogen sind – ist der Wunsch in Erfüllung gegangen. Zusammen haben die beiden den Laden in der Südstadt vom Vorbesitzer übernommen. „Domo Mea“ lautet der neue Name – übersetzt: „Mein Zuhause“. Und der Name ist Programm: In dem gemütlichen Gastraum am Zugweg in der Südstadt haben die zwei sich ganz der authentischen Küche ihrer Heimat verschrieben.

Domo Mea in der Kölner Südstadt: Menüs zwischen 45 und 55 Euro

Wer bei sardischem Essen nur an Pizza und Pasta denkt, darf sich bei Giuseppe und Silvia auf eine Überraschung gefasst machen. Im Domo Mea gibt es keine Speisekarte. Gäste haben stattdessen die Wahl zwischen einem Menü mit Fleisch oder Fisch für 55 Euro oder einer vegetarischen Variation für 45 Euro, die auf Wunsch auch vegan zubereitet werden kann. Woraus genau das Menü besteht, das variiert je nach Jahreszeit und Verfügbarkeit. Von selbst gemachten Ravioli über Ragout und Eintöpfen mit frischem Kaninchen- und Wildschweinfleisch oder sardischem Gemüse ist alles möglich. „Wir wollen keine Lebensmittel verschwenden und kochen so viel es geht mit saisonalen Produkten“, sagt Silvia.

Begleitet wird das Menü von einer sardischen Weinselektion, die direkt aus der Region stammt, in der die beiden aufgewachsen sind: „Sorso“, übersetzt „Der Schluck“. Alternativ kann im Domo Mea original sardisches Bier bestellt werden – oder der „Mirto Spritz“, ein alkoholisches Mischgetränk mit süßem Myrtenlikör. Und auch einen Mittagstisch gibt es – von 12 bis 15 Uhr kriegen Gäste ein kleines Nudel- oder Hauptgericht inklusive Getränk für 15 Euro.

„Wir sind zufrieden, wenn die Teller leer sind“

Stand jetzt finden etwa 30 Gäste im „Domo Mea“ Platz. Sobald die Abende etwas milder werden, sollen ein paar Tische und Stühle im kleinen Außenbereich vor dem Restaurant dazukommen. Aktuell schmeißen Silvia und Giuseppe den Laden noch alleine – er in der Küche, sie im Service. „Wir sind aber auf der Suche nach Unterstützung“, erklären die beiden.

Giuseppe und Silvia gefällt es in Köln. „Wir mögen die Mentalität hier“, erzählen die beiden. „Die Menschen sind sehr offen.“ Das gilt auch beim Essen. An den Wochenenden sei es zum Teil schon richtig voll im „Domo Mea“ gewesen und auch ein paar Familienfeiern hätten sie schon gehabt. „Am Anfang suchen viele bei uns nach der Speisekarte“, erzählt Giuseppe lachend. „Aber am Ende sind sie immer zufrieden – und wir sind zufrieden, wenn die Teller leer sind.“ Im Domo Mea sollen die Gäste überrascht werden und neue Geschmäcker kennenlernen. „Und das wäre mit einem À-la-carte-Konzept, glaube ich, schwierig“, findet Silvia. „Diese Menüs, dieses Essen – das ist das, was wir wollen“, sagen die beiden abschließend.

Domo Mea, Zugweg 3, 50677 Köln , Mo – Sa von 12-15 Uhr und von 18-22 Uhr

www.domomearestaurant.de

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