Schmeckt's, Frau Floß?Was die Brauhaus-Küche im Max Stark kann

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max stark innenraum

Das Max Stark im Kunibertsviertel bietet klassische kölsche Wirtshausküche. 

Köln – Ein gutes Wirtshaus ist immer ein Zentrum für kulinarische Identität. Ein Ort, der Einblick in die kulinarischen Wurzeln einer Stadt gibt, der den Geschmack einer Region definiert. Mal abgesehen von Jägerschnitzel, Salat mit Putenstreifen und Ofenkartoffeln. Nicht jedes Gericht braucht zwingend einen kulturhistorischen Hintergrund.

max stark von außen

Die Gaststätte liegt in einem Eckhaus.

Das Max Stark ist so ein kulinarisch wertvoller Ort. Die Traditionsgaststätte versammelt sämtliche Kölner Klassiker auf seiner Karte: Halver Hahn, dicke Bohnen mit Speck, Himmel un Ääd. Jeden Dienstag gibt’s frisch gebackene Reibekuchen mit Schwarzbrot und Apfelkraut oder Tatar. Donnerstags ist Hämchentag. Selbst die etwas spezielleren Gerichte wie Saure Nierchen und Sauerbraten vom Pferd werden hier serviert.

Deftige Gerichte auf der Karte im Max Stark

Demnächst feiert das Max Stark unter der Leitung von Wolfgang Herrig 20-jähriges Jubiläum. Die Geschichte der Gaststätte geht sogar bis in die 1930er Jahre zurück.

Im Max Stark der Jetztzeit ist es so laut und trubelig, wie man es von einem beliebten Wirtshaus erwarten kann. Stimmengewirr, Lachen, ständig wuseln Kellner beladen mit Kölschkränzen und vollen Tellern durch die Reihen. Wir konnten keinen Tisch reservieren, also setzt uns der junge Köbes neben die Theke und serviert unablässig Warte-Kölsch. Kaum wird ein Tisch frei, werden auch schon die nächsten Gäste platziert. Trotz des enormen Andrangs bleibt der Service aufmerksam und herzlich.

max stark einrichtung

Freitags gibt's frische Schweinshaxe.

Ganz wichtig – Einheimische wissen das: Ein leeres Kölschglas wird sofort mit einem Vollem ersetzt. Wer eine Pause braucht, muss unbedingt seinen Bierdeckel aufs Glas legen, sonst wird der Heimweg beschwerlich. Auf der Tageskarte stehen wunderbar deftige Gerichte. Das Hirschragout ist leider schon aus, also entscheide ich mich für die Spitzkohlroulade mit Specksauce. Eine gute Wahl, auch wenn der Spitzkohl sehr an Mangold erinnert.

Max Stark ist ein sehr kölscher Ort

Der Sauerbraten vom Pferd wird mit Klößen und einer glänzenden braunen Sauce, die nach Schwarzbrot und Rosinen schmeckt, serviert. Der Braten ist ein Mü zu trocken geraten, dafür gibt’s viel Sauce und Apfelmus. Am Nebentisch werden plötzlich zwei riesige Schweinekoteletts serviert. Die 700 g-Brecher brauchen mindestens 45 Minuten Zubereitungszeit. Mich lässt der sehr günstige Preis von 14,90 Euro etwas verwirrt zurück. Die zwei Herren fallen begeistert über ihrer Teller her.

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Am Ende des Abends spannt der Hosenbund vor lauter kulinarischer Identität und jeder geht beseelt seines Weges. Das Max Stark ist ein schöner, sehr kölscher Ort. Es ist laut, herzlich, ständig reicht jemand Kölsch, es riecht nach Reibekuchen und Apfelmus und irgendwo erklärt immer jemand, warum ein Halver Hahn ein Roggenbrötchen mit Käse ist.

Fazit: Kölsche Klassiker mit kölscher Herzlichkeit Bewertung: Vier von sechs Spitzen

Probiertes

max stark kotelett mit fritten

Schweinekotelett mit Schmorzwiebeln und Pommes.

Kohlroulade // 7,50 Euro

Sauerbraten vom Pferd mit Klößen und Apfelkompott // 13,90 Euro

Ofenkartoffel // 4 Euro

Beilagensalat // 3 Euro

Schweinekotelett mit Schmorzwiebeln und Pommes // 14,90 Euro

Max Stark, Unter Kahlenhausen 47, 50668 Köln, Tel: 0221/2005633, www.max-stark.de Öffnungszeiten: täglich ab 11 Uhr

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