Serie „Rheinische Tafel“In Essers Gasthaus in Neuehrenfeld steht der Genuss im Vordergrund

Lesezeit 2 Minuten
Iris Giessauf und Andreas Esser Gastgeber von Essers Gasthaus in Köln-Neuehrenfeld

Iris Giessauf und Andreas Esser Gastgeber von Essers Gasthaus in Köln-Neuehrenfeld

Michael Sachse hat Essers Gasthaus in Köln-Neuehrenfeld besucht. Wie es ihm dort geschmeckt hat, berichtet er im neuen Teil unserer Gastro-Serie „Rheinische Tafel“.

Essers Gasthaus in Neuehrenfeld ist kein Ort mit weißen Tischdecken und fein eingedeckten Tischen. Darauf legen Iris Giessauf und Andreas Esser keinen großen Wert. Entscheidend ist, was auf den Teller und ins Glas kommt. Statt Schnick-Schnack gibt es deutsch-österreichische Genussmomente. Gastgeberin Iris Giessauf stammt aus der Steiermark, Ehemann und Küchenchef Andreas Esser ist Kölner. 2004 zogen die beiden von Klettenberg ins Viertel, wo sie längst fest verankert sind.

Die Basis sind Lebensmittel aus der Region und der Steiermark. Die Liste der Lieferanten reicht vom Geflügelhof Millianshof in Bergheim über die Alpermühle in Nümbrecht, die für die Versorgung mit Eiern sorgen, bis in die Oststeiermark, von wo unter anderem Fleisch oder handgeschöpfte Schokolade kommen. Immer wieder wird das Gasthaus aufgrund seiner österreichischen Klassiker wie Backhendl und Wiener Schnitzel gelobt. Schmorgerichte und Fisch sind weitere Domänen.

Esser bevorzugt eine klare Linie ohne große Experimente. Dafür werden die Produkte mit Akribie ausgesucht. Ein Beispiel sind Forellen aus der Lambachtaler Forellenzucht in Engelskirchen. Der Küchenchef bereitet die Forelle steirisch gebraten mit Kartoffeln und Salat (22,50 Euro) zu. Der Seelachs aus nachhaltiger, isländischer Küstenfischerei wird mit Lauchrisotto (25,50 Euro) serviert, zum Entrecote vom steirischen Almochsen gibt es Röstkartoffeln und Salat (31,50 Euro). Desserts wie flambierter Marillenpalatschinken oder Schokoladenparfait mit Zwetschken (je 7,50 Euro) runden den Schmaus ab.

Beim Bier geht es mit Mühlen Kölsch und Bitburger Pils flankiert von österreichischen Flaschenbieren wie Stiegl und Schönramer puristisch zu. Dafür ist der Spaß am Wein mit 150 Tropfen aus Deutschland und Österreich umso größer. Diese Freude überträgt Iris Giessauf auf ihre Gäste, was schon die unzähligen leeren Flaschen auf dem Sims dokumentieren. Die Gastgeberin war 2019 vom Weinguide Falstaff als Sommelière des Jahres nominiert.

Essers Gasthaus, Ottostraße 72, 50823 Köln, (0221) 425954, täglich außer mittwochs ab 17.30 Uhr.

Rundschau abonnieren