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Neues Restaurant in Köln„Curry Up“ in Sülz – Rezepte von der indischen Cousine

Lesezeit 3 Minuten
Kabil Kataria (links) steht mit einem Mitarbeitern hinter der Theke in seinem neuen Imbiss Curry Up. Vor ihm stehen verschiedene Becher und Schalen in silberner oder Aluminium-Optik. Rechts hinter ihnen stehen viele verschiedene Gewürze in einem Regal.

Kabil Kataria (links) mit einem Mitarbeitern hinter der Theke in seinem neuen Imbiss Curry Up.

Wo früher Burger gebraten wurden, hat nun der indische Imbiss „Curry Up“ in Sülz eröffnet. Der Inhaber Kabil Kataria bietet verschiedene Currys an. Mittlerweile hat er auch einiges über die deutschen Essgewohnheiten gelernt.

Der Name ist Befehl. „Curry up“ heißt der kleine neue Imbiss an der Berrenather Straße 177. Inhaber Kapil Kataria hat sich einen Wunsch erfüllt und bietet nun indische Spezialitäten an. Vor zehn Jahren kam er aus dem nordindischen Rajasthan nach Köln, eigentlich um zu studieren. Dann hatte er Schwierigkeiten mit seinem Visum, musste arbeiten, brach das Studium schließlich ab.

Damals sammelte er erste Erfahrungen mit einem Kleinstunternehmen: „Ich habe von meinem Fahrrad aus Samosas verkauft“, erzählt Kataria. Die kleinen gefüllten Teigtaschen verkauften sich bestens, und ihm wurde klar, dass die Menschen in seinem neuen Heimatland indisches Essen sehr mögen. Er fand schließlich einen Job bei Primark, träumte aber weiter von einem kleinen eigenen Imbissrestaurant, wo er für die Kölner Spezialitäten seiner Heimat kochen und verkaufen kann.

Früher Burger, heute Curry

In diesem Jahr fand er ein passendes Lokal an der Berrenrather Straße. Wo vorher Burger brutzelten, serviert er nun in goldfarbenen Schälchen verschiedene indische Spezialitäten. Diverse Currys bilden den Schwerpunkt des Angebotes, vegetarische Speisen wie mit Kartoffelmus und indischem Käse gefüllte Auberginen mit Rosinen in Tomaten-Kokos-Currysauce.

Vieles ist auch vegan. „Ich bin mit vegetarischen Gerichten aufgewachsen“, sagt Kataria. „Die nordindische Küche ist traditionell fleischlos.“ Erst die Moderne habe Hähnchen und Lamm in die indischen Kochtöpfe befördert. Jetzt gehören die Fleischcurrys schon lange dazu. So gibt es im „Curry up“ auch Hühnerragouts, wie das beliebte Chicken Tikka Masala. Diverse Lammcurrys sind ebenso zu haben. Dazu wird jeweils Reis serviert oder Naan, indisches Brot. Gebratene Reisgerichte, sogenannt Biryani stehen ebenso auf der Karte wie natürlich Samosas, Chutneys und andere Dinge.

Die Rezepte kommen von der Cousine aus Indien

Die Rezepte hat er bei seiner Cousine in Indien erfragt, die dort ebenfalls ein Restaurant betreibt – mit vegetarischer Küche. Wie man die Fleischcurrys zubereitet, weiß er von seinem Cousin, der zwei Lokale in Dresden hat. Er hat die Rezepte zunächst getestet. Die Testesser waren seine Frau und seine Kollegen, für die er immer wieder kochte und bei denen er sich danach erkundigte, wie es ihnen geschmeckt hat und was er ändern könnte.

Dabei hat er einiges gelernt: Viele Deutsche essen gerne auch scharfe Gerichte, aber Garam Masala, eine Gewürzmischung mit viel schwarzem Pfeffer, die man in Indien oft verwendet, vertrügen viele nicht so gut. „Garam Masala hat sehr viel heiße Energie“, so Kataria, „und verursacht bei manchen ein Kratzen im Hals. Die Kombination aus Schärfe und Garam Masala war schwierig.“ Auch Himalaya-Salz befand er als für hiesige Geschmacksnerven nicht so gut geeignet. Er hat sich darauf eingestellt.

Eine Vielfalt indischer Gewürze bildet natürlich immer noch die Basis seiner Speisen, die er frisch an der Berrenrather Straße zubereitet. Die meisten Kunden holen die Gerichte ab. Um Reis und Saucen nicht in Einwegplastikschalen verpacken und unnötigen Müll produzieren zu müssen, bietet Kataria Mehrwegverpackungen des Kölner Start-Ups Vytal an, die die Kunden ausleihen und einfach bei der nächsten Bestellung wiederverwenden oder zurückbringen können. „Die Mehrwegbehältnisse wurden hier im Viertel einfach sehr nachgefragt“, erzählt Kataria. Er ist zufrieden mit dem Start und freut sich über Feedback, um Rezepturen und sein kleines Lokal noch zu verfeinern.

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