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Neues Restaurant in KölnDas „DongWu“ auf der Roonstraße bietet Nudelkunst mit Hand und Herz

3 min
Restaurantleiter Qiangqiang Feng im „DongWu“.

Restaurantleiter Qiangqiang Feng im „DongWu“.

Handgezogene Nudeln sind die Spezialität des Hauses, dazu kommt eine spannende und üppige Beilagen-Karte.

Die asiatische Küche ist in Köln schon lange nicht mehr wegzudenken. Viele einstige Foodtrends, wie zum Beispiel die Bowl oder der Wok, sind mittlerweile zur Normalität geworden. Auch wenn es schon ein paar Konzepte in dieser Richtung gibt, gehören Nudeln, die vor den Augen der Kunden aus Teigbällchen gezogen werden, noch eher zu den ungewöhnlicheren Dingen. Das neue Restaurant „DongWu“ auf der Roonstraße hat sich auf dieses Handwerk spezialisiert.

Um das Nudelziehen zu perfektionieren, ist viel Übung nötig.

Um das Nudelziehen zu perfektionieren, ist viel Übung nötig.

Bestellen Besucher eines der über zehn Nudelgerichte ihrer Wahl, hören sie kurze Zeit später ein regelmäßiges Klopfen, aus der offenen Küche neben ihnen. Dort zieht einer der Köche gerade die frischen Nudeln und schlägt sie immer wieder auf die Arbeitsfläche. Allein dadurch entstehen aber noch keine Nudeln. Der Nudelmeister muss den Teig dehnen, falten, zwirbeln und auseinanderziehen, während er immer wieder etwas Öl dazu gibt. Daraus formen sich langsam viele einzelne Nudeln. Der Prozess wird so lange wiederholt, bis die gewünschte Länge und Form erreicht wird. „Man kann das Ziehen bestimmt in einem Monat lernen, bis man es aber wirklich kann, dauert es mehrere Jahre“, verrät Restaurantleiter Qiangqiang Feng.

Schärfe kann selbst bestimmt werden

Oberster Priorität hat im Restaurant die Frische der Produkte. Sowohl bei den Nudeln, als auch bei den Beilagen und anderen Zutaten. Die Betreiber haben das Ziel, den authentischen Geschmack aus Sichuan und Chonqqing auch nach Köln zu bringen. Dennoch müssen sie kleine Anpassungen an den deutschen Markt vornehmen: die Schärfe. In der Region Sichuan ist scharfes Essen sehr ausgeprägt. Angeblich essen die Menschen dort scharf, um der hohen Luftfeuchtigkeit zu trotzen, die Krankheiten und Trägheit verursachen soll. Schärfe regt die Durchblutung und das Schwitzen an, was den Körper erfrischen und austrocknen soll.

15 Hauptgerichte und 26 Beilagen sind Teil der Karte.

15 Hauptgerichte und 26 Beilagen sind Teil der Karte.

Die Kunden können zwischen verschiedenen Schärfegraden auswählen und werden dazu von dem Personal befragt. „Auch wenn die Kunden sagen, dass sie zu Hause häufig scharf essen, empfehlen wir ihnen trotzdem, mit der leichten Schärfe anzufangen“, erzählt Feng. Wenn es nicht scharf genug ist, kann sich mit extra Chiliöl weiter herangetastet werden. Außerdem kann zwischen unterschiedlichen Nudelarten und Brühen (auch vegetarisch) ausgewählt werden.

Ein Teil der Kultur

„Das Essen ist Teil unserer Kultur und das wollen wir authentisch herüberbringen, denn immer mehr Leute akzeptieren andere Kulturen und wollen neue Dinge probieren“, so der Restaurantleiter. „Es freut mich, dass Menschen in ihrer eigenen Heimat andere Kulturen erleben können.“

Das „DongWu“ ist bereits mit zwei Standorten in Düsseldorf vertreten. Dort werden die Nudeln jedoch nicht von Hand gezogen und auch die Beilagenauswahl ist nicht so umfangreich. Dafür können dort Wok-Gerichte bestellt werden. Die umfangreiche Speisekarte in Köln beinhaltet 15 Hauptgerichte, darunter zahlreiche Nudel-Mahlzeiten, aber auch Wan-Tan-Gerichte jeglicher Art. Die 26 Beilagen und Desserts runden das Geschmackserlebnis ab. Zur Wahl stehen unter anderem Jelly-Nudeln, Tofu-Variationen, asiatische Salate und chinesisches Ei-Gelee. Zudem gibt es Fleischgerichte wie geschmortes Eisbein oder Schweinerippchen mit süß-saurer Soße.

„DongWu“, Roonstraße 8, 50674 Köln
Öffnungszeiten: Mo 11.30-15 Uhr und 17.30-22 Uhr, Mi-Do 11.30-15 Uhr und 17.30-22 Uhr, Fr-So 11.30-22 Uhr
Instagram: @dongwu_koeln


Aus der Karte

Die Chongqing Nudelsuppe enthält unter anderem Pak-Choi, Ingwer, und Sesam-Erdnuss-Paste und ist ein sehr klassisches Gericht, 13,20 Euro

Die Yibin Feuer-Nudeln mit Chiliöl, Sichuan-Pfeffer, Sesam-Erdnuss-Paste und eingelegtem Gemüse sind ein sehr beliebtes Gericht, das häufig auch aus Neugier bestellt wird, 13,20 Euro

Die scharfen Lotuswurzeln mit Sichuanpfeffer, Zucker, Essig, Chili- und Sesamöl erinnern etwas an besondere Kohlrabi, 5,90 Euro

Die tausendjährigen Eier mit gerösteten Chilischoten, Knoblauch, Essig und Frühlingszwiebeln haben eine fast schwarze Farbe, 8,80 Euro