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Wandertag
Indian Summer im bergischen Wasserland

5 min
Ein Baum mit buntem Laub steht am Rand der Lingesetalsperre, im Hintergrund sind Wasser und weitere herbstbunte Bäume zu sehen.

Bunt sind die Wälder rund um die Lingesetalsperre: im Herbst ein herrliches Wanderparadies.

Farbenfrohe Herbstwanderung rund um die Lingesetalsperre bei Marienheide – Hofcafé und Kaffeerösterei m Wegesrand.

Die Sonne blinzelt durch das goldgelbe Blätterdach, während der dichte Laubteppich unter den Wanderschuhen angenehm raschelt und der Blick über die glitzernde Wasserfläche schweift. Warum zum „Indian Summer“ nach Kanada reisen, wenn sich der Herbst in all seiner Farbpracht auch im wasserreichen Bergischen Land genießen lässt. Nicht umsonst ist die Region eine der wasserreichsten und die mit der höchsten Talsperrendichte in ganz Deutschland.

Die Lingesetalsperre bei Marienheide ist eine der ältesten Talsperren im Bergischen Land. In nur zwei Jahren wurde die geschwungene Staumauer errichtet, hinter der sich seit 1899 das Wasser der Lingese, des Grenzflusses zwischen dem Oberbergischen und dem Sauerland, aufstaut. Diese Wandertag-Tour lädt dazu ein den Wasserspeicher zu umrunden, der einst zur Abmilderung von Hochwasser in der weiter talab beginnenden Wupper sowie zur Auffüllung des Flusses bei Niedrigwasser errichtet wurde.

Eine Bank-Tisch-Garnitur steht unweit des Ufers der Lingesetalsperre im Bergischen Land.

Herbstlicher Rastplatz an der Lingesetalsperre bei Marienheide.

Mit 2,6 Millionen Kubikmeter ist die Lingesetalsperre eher eine der kleineren Talsperren im Bergischen – zum Vergleich: Die Große Dhünn-Talsperre zwischen Kürten und Wermelskirchen fasst 81 Millionen Kubikmeter –, dafür aber kann man die Lingesetalsperre bequem an einem Tag umrunden.

Auf dem Bergischen Panoramasteig geht es erst einmal auf eine Anhöhe

Vom Wanderparkplatz geht's auf dem Bergischen Panoramasteig zunächst auf eine Anhöhe, die einen guten Überblick über den Wasserspeicher bietet, an dessen Ufer sich zahlreiche Campingparadiese entwickelt haben, die gleichwohl auch Wanderer auf Uferwegen noch ans Wasser lassen.

Unweit des Ufers der Lingesetalsperre bei Marienheide sind Dauercampingparzellen zu sehen.

Einige Campingparadiese sind im Laufe der Jahrzehnte an der Lingesetalsperre bei Marienheide entstanden.

Die offiziellen Badestrände, die der Wupperverband als Talsperrenbetreiber angelegt hat und die an heißen Sommertagen Hunderte Badegäste anlocken, sind jetzt im Spätherbst freilich verwaist.

Im Herbst locken zahlreiche bunt verfärbte Laubwälder an der Lingesetalsperre

Dafür lockt die Farbenpracht des rund um die Talsperre reichlich vorhandenen Laubwalds umso mehr. Auf der Nordseite der Talsperre tippeln wir für eine Weile sogar im benachbarten Sauerland, was schon durch die andere Wanderbeschilderung auffällt.

Die Staumauer der Lingesetalsperre liegt in der Nachmittagsherbstsonne.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Staumauer der Linbgesetalsperre bei Marienheide errichtet.

Ein bisschen an Schweden erinnert die Einkehrmöglichkeit in Linge unweit des Zulaufs der Talsperre: Das Hofcafé Kaffeekännchen lockt ganz in Schwedenrot am Wegesrand. Auf der gegenüberliegenden Seite, unterhalb der Staumauer, lockt eine weitere Einkehr mit Frischgeröstetem. Aber nicht nur. Die Kaffeerösterei Pagnia hat auch Leckeres in fester Form zu bieten.

Unterwegs führt der Weg bisweilen nur ein paar Meter vom Ufer entfernt durch den Wald, sind Haubentaucher, Wildenten und Wasserhühner, mit etwas Glück auch der Eisvogel zu beobachten. Wenn ihn nicht die eingewanderten, lautstark auf sich aufmerksam machenden Kanadagänse vertrieben haben. Aber im nächsten Moment haben auch sie sich in eine andere Bucht aufgemacht – und die Lingesetalsperre liegt wieder da wie ein kleines Paradies, das im Herbst seinen ganz besonderen (Farben-)Reiz hat.


Der Wanderweg

Ein Wanderschuh steht auf einem „Teppich“ aus Laub.

Es ist ein herrliches Gefühl durchs Herbstlaub zu wandern.

1 Von der Straße aus gesehen zur hinteren linken Ecke des Parkplatzes gehen und dort neben der Wandertafel den Weg über die Freifläche bergauf nehmen. An Gabelung im Wald leicht rechts halten, dann in Rechtskurve des Wegs mit der gelben Markierung des Bergischen Panoramasteigs geradeaus auf einen Wiesenpfad wechseln.

Eine Stahlfigur mit einem Kuchen in den Händen steht vor dem Hofcafé Kaffeekännchen bei Marienheide.

In Schwedenrot liegt die Einkehrmöglichkeit Hofcafé Kaffeekännchen (o.r.). am Wegesrand.

Hinauf auf die Höhe bis zum Rand einer Siedlung, dort gleich links auf Pfad bald wieder in den Wald. Immer geradeaus, bis der Pfad auf breiteren Weg mündet, auf diesem rechts, aus dem Wald hinaus. An Gabelung mit dem Panoramasteig links halten. Nach ca. 300m auf Asphaltkreuzung links abbiegen.

2 Der Wegemarkierung „A6“ bergab und an einem Campingplatz vorbei hinunter Richtung Talsperre folgen. An Einmündung auf Straße dieser nach rechts durch den Ort Linge folgen, im Ort links halten. Am Ende eines Parkplatzes (links der Straße) nach links auf einen Weg neben der Straße wechseln nach 200m links auf Fußweg in die Talaue abbiegen.

Ein Ast mit bunt verfärbtem Laub hängt am Ufer über der Lingesetalsperre bei Marienheide.

Reizvoll ist das Spiel von Sonne, buntem Laub und Wasser im Herbst an der Lingesetalsperre.

Die Talsenke durchqueren und an Einmündung auf Straße an dieser links nach Lambach. Am Parkplatz links abbiegen, bis zur Schranke vom Campingplatz, unmittelbar davor, links auf den Wanderweg abbiegen, der bald am Ufer der Lingesetalsperre entlang führt.

3 Nach 1,1 km achtgeben (!). Ausgangs einer langgezogenen Rechtskurve geht es hier scharf nach rechts kehrend mit der Markierung „A9“ bergauf (Abkürzungsmöglichkeit: Dem Uferweg weiter folgen bis zur Staumauer der Lingesetalsperre – siehe Nummer 6).

Über einem Wanderpfad hängen bunte Blätter eines Baumes.

Auf aussichtsreiche Höhen führt die Wanderroute auf der Nordseite der Lingesetalsperre.

Der Normalweg führt bald durch einen Hohlweg bergauf , aus dem die Markierung „A9“ bald nach rechts hinausführt. Wir aber folgen weiter dem Hohlweg (!), teilweise an dessen Rand (!) entlang, weil der Grund mit Hölzern versperrt ist, und erreichen im oberen Teil wieder die „A9“ im Hohlweg.

4 An der Einmündung auf einen Schotterweg links gehen und nun der „A7" folgen. Nach 900m an Kreuzung geradeaus, nach weiteren 600m an T-Kreuzung nach links (!).

5 Nun wieder der gelben Markierung des Bergischen Panoramasteigs folgen. Achtung, nach ca. 200m steht links vom Weg ein Pfahl mit der Wegemarkierung, hier rechts (!) auf einen Pfad abbiegen und diesem talwärts bis zu breitem Querweg folgen.

In der Nachmittagssonne erstrahlt die Lingesetalsperre von der Staumauer aus gesehen.

In der Nachmittagssonne: die Lingesetalsperre von der Staumauer aus gesehen.

Rechts geht's hier zur Kaffeerösterei. Der Panoramasteig führt uns auf der anderen Seite des breiten Querwegs auf einem steilen Pfad hinunter zur Talsperre.

6 Auf dem Weg über die Staumauerkrone auf die andere Talseite gehen, dort links auf den Uferweg. Diesem ca. 600m folgen, dann schräg rechts hinauf zur Straße und an dieser entlang nach rechts bergauf zum Ausgangspunkt wandern.