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Zum Start der Art CologneJan Kaps über eine neue Generation Galeristen

Lesezeit 3 Minuten

Der Galerist Jan Kaps vor den Werken Alan Michael, der zu seinen Entdeckungen gehört.

Köln – In diesem Blick liegt das Ungewisse: Alles ist offen, nichts ist sicher. Wie es weiter geht? Abwarten. Und das tun sie. Sitzen. Ausharren. Weiteratmen. Und wir sehen ihnen dabei zu, den Männern, die geflohen, aber nicht angekommen sind. Alan Michael malte die Männer lange bevor in den Medien von der Flüchtlingskrise die Rede war. Dieses Gespür für das Thema, „das für Europa so aktuell und relevant ist“, genau das hatte Jan Kaps beeindruckt.

Die Kunstmesse

Die Art Cologne ist eine der ältesten Kunstmessen der Welt für zeitgenössische Kunst. Sie startet am Donnerstag, 19. April, und läuft bis Sonntag, 22. April.

Vernissage ist am Mittwoch, 16 bis 20 Uhr.

Geöffnet ist die Messe von Donnerstag bis Samstag von 11 bis 19 Uhr, am Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

Tickets: Tageskarte 25 Euro (ermäßigt 20 Euro); 2-Tage-Karte

kostet 35 Euro; die Abendkarte, von Donnerstag bis Samstag erhältlich, gibt es ab 16 Uhr, am Sonntag schon ab 15 Uhr zu jeweils 20 Euro.

Das Ticket für die Vernissage kostet 55 Euro.

www.artcologne.de

Nach Künstlern dieses Schlags ist der junge Galerist seit Jahren auf der Suche. Neben dem Schotten hat Kaps auch Künstler wie Emmanuel Rossetti entdeckt, den er ab heute auf der Art Cologne im neuen Sektor Neumarkt zeigt.

Hier präsentiert die Messe in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG) Galerien, die maximal zehn Jahre alt sind – und zwar unter dem Namen „Cutting Edge Art“. Der Begriff wabert seit einiger Zeit durch die Szene, schwer zu fassen, manchmal nicht ganz ernst genommen, wie ein Label, das im Verdacht steht, die Kunst vorübergehend nur besser verkaufen zu können. Soll es aber gar nicht sein. „Cutting Edge Art“ dient eher als Wegweiser, der bestenfalls zu Galeristen führt, die eine neue Sicht versprechen.

Auf der Suche nach junger und innovativer Kunst

Was genau das sein kann? Jan Kaps muss lange nachdenken. Denn jene, die dem Begriff zugeordnet werden, wie er selbst, nutzen ihn nicht. „Cutting Edge“ (deutsch: innovativ, auf dem neuesten Stand) stehe erstens für den aktuellen Anspruch der Szene. „Ich suche also nach einem Künstler, der den Fortschritt in der Kunst abbildet.“ Dieser manifestiere sich immer anders, keine Frage, aber aktuell zeichne sich das Progressive in der Kunst durch einen hohen Grad an Aktivismus aus: „Es greift den zeitgenössischen Diskurs auf und zeigt aktuelle Themen im internationalen Kontext.“

Inbegriffen seien, zweitens, auch die Galeristen seiner Generation, meint der 30-Jährige. „Die ist jung, international und von Idealismus geprägt.“ Der Nachwuchs, sagt er, müsse mit wenigen Mitteln auskommen, um den Menschen künstlerische Positionen nahezubringen, die bis dato noch nicht oder nur selten besprochen worden sind. „Gemeint ist also nicht nur die Kunst, sondern auch die neue kollegiale Art, in der Kuratoren und Galeristen miteinander umgehen. „Man hilft sich aus.“ „Cutting Edge Art“ markiere, drittens, auch einen Zeitpunkt, der nicht verpasst werden sollte – ein Wink an die Förderer. „Die junge Galerieszene in Köln war schon lange nicht mehr so sichtbar“, sagt Kaps. „Wir alle möchten Aufbauarbeit leisten.“ Köln sei dafür ein gutes Pflaster. „Kunst hat hier Tradition. Die Menschen sind vorgebildet, können auf eine umfangreiche Expertise zurückgreifen, auf Sammler und Kuratoren – und nicht zuletzt steht die Art Cologne für Qualität“, findet Kaps, inzwischen selbst im Beirat der Messe. Sie habe ihm und anderen jungen Galeristen den Einstieg in die Kunstwelt ermöglicht. Die Stadt ziehe wieder Kunstschaffende aus der ganzen Welt an. Vieles ist möglich.

Galerie Jan Kaps

Jülicher Str. 24A, Köln

Di-Sa 12-18 Uhr

www.jan-kaps.com