Hans Horn gestorbenBescheiden im Ton, treu im Glauben

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Waldbröl – WALDBRÖL. Im Alter von 75 Jahren ist gestern Morgen Hans Horn gestorben. Der frühere Landtagsabgeordnete, promovierte Philologe und Ehrenvorsitzende der CDU Oberberg erlag in den frühen Morgenstunden einem Krebsleiden.

Mit Horns Frau Ingeborg und den beiden Kindern trauern die Stadt Waldbröl, die oberbergische CDU und die Evangelische Kirche im Rheinland um einen ihrer profiliertesten Vertreter. 40 Jahre in Stadtrat und Kreistag, 15 Jahre im Landtag - jahrzehntelang gestaltete Horn Politik mit. Diese Arbeit neben seiner Lehrertätigkeit am Waldbröler Hollenberg-Gymnasium verstand er immer auch als praktizierte Nächstenliebe. Sein tiefer Glaube gab ihm dabei Kraft und Orientierung. Und die Fähigkeit, selbst in den härtesten Debatten fair zu bleiben. Kontrahent, nicht Feind sah er im politischen Gegenüber. Horn hielt es für seine patriotische Pflicht, die Gemeinschaft der Demokraten über alle Gegensätze hinweg zu suchen. „Denn nur, wenn uns dieses Fundament erhalten bleibt, hat die uns so teure Demokratie eine Zukunft“, sagte er 1987, als ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde.

Dass die CDU seine politische Heimat wurde, war Horn praktisch in die Wiege gelegt. Sein Vater Ewald, ein evangelischer Prediger aus Waldbröl-Grünenbach, engagierte sich während des Dritten Reiches im Christlich-Sozialen Volksdienst, gehörte 1945 zu den Gründern der CDU, war Waldbröler Bürgermeister und Kreistagsmitglied.

Sohn Hans trat schon früh in die Fußstapfen des Vaters. Nach dem Abitur am Hollenberg-Gymnasium 1954 studierte er Theologie und Philosophie. Sein Studium verdiente er sich in der Bergischen Achsenfabrik in Wiehl. Nach dem zweiten Staatsexamen unterrichtete Horn zunächst russische Abiturienten in Derschlag, ehe er 1964 an seine Schule, das Hollenberg-Gymnasium, zurückkehrte.

Mit der Kommunalwahl 2004 zog sich Horn aus der Kommunalpolitik zurück, im Juni dieses Jahres wurde er aus Altersgründen nach elf Jahren aus der Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland verabschiedet. (kn)

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