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Kommentar zur Lage rund um die Zülpicher StraßeKein Ballermann im Veedel erwünscht

Lesezeit 2 Minuten
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Reste vom Fest auf der Zülpicher Straße

Köln – Die Stadt Köln müsse sich fragen, was sie zulassen will auf den Straßen, wo sie Grenzen setzt, ab wann sie die Dinge nicht mehr laufen lässt.

Das sagte der Kölner Polizeipräsident, als er in den Karnevalstagen einen abendlichen Rundgang durchs Kwartier Latäng wagte. Er war schockiert von den Zuständen, vom Müll, Uringestank und anderen Hinterlassenschaften. Das war vor sechs Jahren. Der Polizeipräsident hieß Jürgen Mathies und ist längst nicht mehr im Amt.

Regelmäßig verhallen Appelle ungehört

Seitdem haben Bürgerversammlungen stattgefunden, Stadtspitze und Politik zeigen sich regelmäßig fassungslos. Sie formulierten Appelle – die ebenso regelmäßig ungehört verhallen. Polizei und Ordnungsdienst klagen über eine zunehmende Verrohung, zuletzt vor drei Wochen bei entfesselten jecken Feierlichkeiten. Oder war es doch nur Zieltrinken? Geändert hat sich in Kölns Partyquartier Nummer eins nichts, zumindest nicht zum Besseren.

Alles zum Thema Zülpicher Straße (Köln)

Lesen Sie hier das komplette Streitgespräch zur Zülpicher Straße.

Die Anwohner sind die Hauptleidtragenden dieser Lage. Es braucht eine kollektive Anstrengung, wenn das Viertel rund um die Zülpicher Straße nicht endgültig kippen soll. Die Stadt muss nicht nur mit der Polizei, sondern auch mit den Wirten und Anwohnern eine Allianz bilden. Die Botschaft muss sein: Wir wollen ein attraktives Ausgehviertel, eins, in denen Regeln beachtet werden.

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Deren Einhaltung müssen zunächst Ordnungshüter überwachen, kurzfristig mit mehr Präsenz. Aber auch die Wirte müssen einen Verbund bilden und sich gemeinsam gegen Sauftourismus stellen. Mit einer eigenen Kampagne, aber auch mit Mut, Grenzen strenger zu setzen, Störenfrieden klar zu machen, dass sie nicht erwünscht sind.

Mit Blick auf die nächste Session braucht es einen ganz neuen Ansatz. Das hat die Stadt erkannt und im Rundschau-Streitgespräch nun öffentlich gemacht. Gut so, denn im Kwartier muss sich etwas ändern. Endlich.koeln@kr-redaktion.de 

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