Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Arnold NAW“Kölns erster Notarztwagen ging 1957 in Dienst

Lesezeit 2 Minuten

Der erste Kölner Notarztwagen war ein umgerüsteter Kleinlaster vom Typ Ford FK 2500.

Köln – Vor 60 Jahren wurde Kölns erster Notarztwagen in Betrieb genommen. Am 3. Juni 1957 rückte das auf der Feuerwache Lindenthal stationierte Gefährt mit der Polizeifunk-Bezeichnung „Arnold NAW“ zu seinem ersten Einsatz aus. Es war ein von den Ford-Werken gesponserter Kleinlaster vom Typ FK 2500 mit V8-Motor und 100 PS. Das vergleichsweise wendige Fahrzeug war ein Novum in Deutschland.

Bereits seit Anfang 1957 setzte die Uniklinik Heidelberg einen zum Operationssaal umgebauten Omnibus mit mehreren Chirurgen ein. Wegen des hohen Strombedarfs der OP-Geräte zog das so genannte „Klinomobil“ einen Anhänger mit Generator hinter sich her.

Kölner reagierten skeptisch

Im praktischen Einsatz erwies sich das große Gespann jedoch als zu langsam und konnte manche Ziele erst gar nicht erreichen. Da waren die Kölner schneller. Der „Arnold NAW“ verfügte über ein Narkosegerät, ein Absauggerät, OP-Besteck und 40 Medikamente. Die Besatzung bestand aus zwei Rettungssanitätern, der Notarzt stieg unterwegs an der Uniklinik zu.

Die Kölner Bevölkerung reagierte zunächst skeptisch auf das neue System, denn man war es gewohnt, sofort ins Krankenhaus transportiert zu werden. Dass ein Notarzt zur Erstversorgung zum Patienten fuhr, gründete auf den Erkenntnissen einer Studie der Uni Münster von 1952, wonach die Hälfte aller Verkehrstoten noch leben würde, wenn rechtzeitig ärztliche Hilfe zur Stelle gewesen wäre. Dieses Prinzip setzte sich rasch durch – und bewährt sich bis heute! (fu)