Basketball-Platz Innerer GrüngürtelRatsbündnis will keinen „Snipes Court“

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Wird rege genutzt: der Basketballplatz im Inneren Grüngürtel an der Venloer Straße.

Köln – Der geplante Neubau eines Freiluft-Basketballplatzes im Inneren Grüngürtel an der Venloer Straße kommt nicht. Wie berichtet, wollte der Kölner Sportausstatter Snipes dort auf eigene Kosten ein 17 mal 16 Meter großes Halbfeld („Half Court“) und einen 17 mal 30 Meter großen „Full Court“ samt umlaufender Mauer als Sitzgelegenheit bauen. Im Gegenzug für das Sponsoring wollte die Firma den Platz als „Snipes Court“ bewerben und dort Veranstaltungen durchführen. Doch das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt wird die Pläne in der Ratssitzung am Dienstag ablehnen. Begründung: Eine zusätzliche Versiegelung von Flächen im Park, für die ein Baum gefällt werden müsse, und eine Kommerzialisierung des Grüngürtels lehne man ab.

Bezirkssportanlage Ehrenfeld als Alternative?

Stattdessen solle der dort bereits bestehende Basketplatz saniert werden, so Ralf Klemm, sportpolitischer Sprecher der Grünen. Mit Snipes wolle man aber im Dialog bleiben. Gerne könne das Unternehmen an anderer Stelle den Bau eines zweiten größeren Streetballplatzes unterstützen, dies sei eventuell in der nahegelegenen Bezirkssportanlage Ehrenfeld an der Everhardstraße möglich. Ideal fände es Klemm, wenn ein neuer Streetballplatz in einem sozial benachteiligten Viertel entstehen könnte.

Die Fraktionen von CDU und Volt teilen die Position der Grünen. Dagegen sagte CDU-Ratsherr Henk van Benthem, der sein Amt als sportpolitischer Sprecher soeben niedergelegt hat, er sei immer für den Snipes Court im Inneren Grüngürtel gewesen. „Das wäre ein tolles kostenloses Sportangebot für alle Bürger geworden. Ich halte es für einen Fehler, das abzulehnen.“ Auch die SPD ist für den Snipes Court. Ihn abzulehnen sei ein fatales Signal, so SPD-Ratsherr Oliver Seeck „Wenn man so mit potenziellen Geldgebern umgeht, muss man sich nicht wundern, wenn sich in Zukunft niemand mehr derart engagieren will.“

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Laut Seeck würde sich der neue Platz „perfekt in das Sportband zwischen Tennisplatz und Trimm-dich-Bereich eingliedern. Die zusätzliche Versiegelung ist minimal, der Geräuschpegel wird kaum lauter sein als die angrenzende Bahntrasse.“

Der ehemalige Kölner Basketball-Nationalspieler Stephan Baeck, der heute Sportbotschafter der Stadt Köln und Geschäftsführer des Basketballteams RheinStars Köln ist, betonte, „wie wichtig frei zugängliche Sportmöglichkeiten für jedermann, gerade im jugendlichen Alter sind“. Er sei selbst auf den Freiplätzen von Köln groß geworden. „Der Freiplatz im Grüngürtel ist seit Jahrzenten fester Bestandteil der Basketball Community und Treffpunkt verschiedenster Kulturen. Nicht auszudenken, wenn dieser Platz verschwinden würde. Es wäre ein Armutszeugnis für die weltoffene Sportstadt Köln“, so Baeck.

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