Der Kölner Zoll stoppte einen rumänischen LKW und beschlagnahmte über 45.000 illegale E-Zigaretten und tausend Liter Liquid.
Großfund in KölnZoll stoppt Lkw mit kistenweise illegaler Fracht

Jens Ahland vom Kölner Zoll informierte über den Großfund auf der Autobahn und die Hintergründe.
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Daniel Taab Es ist der größte Fund dieser Art für die Beamten des Hauptzollamtes: Fahnder haben einen Lastwagen mit rund 45.000 verbotene E-Zigaretten und tausend Liter sogenanntes Liquid beschlagnahmt. Die unversteuerte Fracht war in einem rumänischen Lastwagen auf dem Weg von Paris nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, wie der Behörde am Mittwoch mitteilte.
Der Wert des Frachtguts lag geschätzt bei mehr als einer Million Euro. Der verhinderte Tabaksteuerschaden betrug fast 300.000 Euro. „Aufgriffe illegaler Vapes und unversteuerten E-Liquids in Kiosken, Tabakläden oder wie zuletzt auch in einem Sonnenstudio, gehören für uns zum Alltagsgeschäft. Diese Sicherstellung ist aber eine der größten die wir je hatten. Gerade weil diese illegalen Waren auch häufig an Minderjährige verkauft werden, macht uns dieser Großaufgriff stolz“, sagte der Sprecher des Hauptzollamtes Jens Ahland bei der Vorstellung der Funde .
Warnung vor Konsum von E-Zigaretten mit illegalen Liquids
Der Zoll zog den Lastwagen am 21. Mai auf der Autobahn 4 bei Kerpen in Fahrtrichtung Köln aus dem fließenden Verkehr. Im Frachtraum lagerten demnach auf sieben Paletten insgesamt 222 Kartons. Darin befanden sich die verbotenen Einweg-E-Zigaretten, sogenannte Vapes, sowie die E-Liquids. Bei Liquids handelt es sich um Flüssigkeiten, die in elektrischen Zigaretten beim Rauchen verdampft werden.
Das Landeskriminalamt (LKA) in Düsseldorf warnt unterdessen vor medizinischen Notfällen beim Konsum von E-Zigaretten mit illegalen Liquids. Die Flüssigkeit sei immer häufiger mit synthetischen Cannabinoiden oder K.O.-Tropfen versetzt. Diese Mischungen könnten bei Konsum lebensbedrohliche Zustände auslösen. In NRW seien in diesem Jahr mehrere Fälle bekannt, in denen Konsumenten dieser illegalen Substanzen notärztliche Hilfe benötigten. Eine exakte chemische Zusammensetzung der Drogen ist für den Konsumenten nicht zu erkennen und die Wirkung auf den Organismus nicht einschätzbar. Die Verpackungen der illegalen Liquids lassen meist keine Rückschlüsse auf die Gefährlichkeit der hochgefährlichen Inhaltsstoffe zu.
Für die Zollfahndung ist die Thematik nicht neu: Funde von unversteuerten Einweg-Zigaretten kommen in den vergangenen Monaten beim Zoll in Köln und anderen Städten in Nordrhein-Westfalen immer wieder vor. In der vergangenen Wochen wurden in gewerblichen Lagerräumen in Neuss mehrere tausend unversteuerte E-Zigaretten gefunden. Diese sollten anschließend an weitere Abnehmer verkauft worden sein. Der geschätzte Steuerschaden für die 212 gefundenen Paletten illegaler Vapes beträgt ungefähr 3,5 Millionen Euro. Bei weiteren Razzien in Grevenbroich und Euskirchen konnten sie neben den unversteuerten Vapes über 70.000 Euro Bargeld sowie Geldzählmaschinen und elektronische Beweismittel sicherstellen.
Kölner Zoll: Machete gefunden
Bei einer weiteren Kontrolle eines Sonnenstudios in Raum Köln, fand der Zoll neben einer Machete und zwei Schreckschusswaffen, auch rund 730 unversteuerte Zigaretten und Vapes sowie knapp 100 Stück illegaler Potenzmittel. „Ausgangspunkt unserer Kontrolle war ein anonymer Hinweis, der illegale Machenschaften und Schwarzarbeit in dem Sonnenstudio beschrieb. Dort sollten gezielt unversteuerte Zigaretten sowie Vapes an Kinder und Jugendliche verkauft werden“, sagte Ahland weiter.
„Versteckt in einem Nebenraum, fanden wir passend zu dem Hinweis ein ganzes Verkaufsregal mit den illegalen Waren. In der Küche des Sonnenstudios lagen zudem eine Machete sowie zwei Schreckschusswaffen griffbereit in einem Schrank.“