Broschüre hilft weiterSo weiß man, ob der Kölner Kulturort barrierefrei ist

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Auch das Schokoladenmuseum wird in der Broschüre in Sachen Barrierefreiheit beschrieben.

Auch das Schokoladenmuseum wird in der Broschüre in Sachen Barrierefreiheit beschrieben.

Darf der Begleithund mit, passt der Rollstuhl in die Reihe, ist die Anreise barrierefrei? Die Broschüre „Kultur Köln barrierefrei“ der Kulturliste Köln informiert über 59 Veranstaltungsorte.

Darf mein Assistenzhund mit ins Freie Werkstatt Theater? Hat das Literaturhaus barrierefreie Toiletten? Gibt es für Menschen mit Sehbehinderung im Holweider Cassiopeia Theater besondere Hilfen? Auf Fragen wie diese – die alle drei mit ja beantwortet werden – gibt die vom Verein Kulturliste Köln erstmals herausgegebene Broschüre „Kultur Köln barrierefrei“ Auskunft. Auf jeweils einer Doppelseite werden 59 Kultureinrichtungen und Veranstaltungsorte vorgestellt.

„Wer Lust auf Kultur hat, soll sich mit einem Blick überzeugen können, ob der Kulturort für einen Besuch geeignet ist“, sagt Susanne Wankell aus dem Vorstand der Kulturliste Köln, die das Projekt mit zwölf Ehrenamtlichen verwirklicht hat. Ein paar hundert Arbeitsstunden seien dabei zusammengekommen, so Wankell. „Wir haben Fragebögen an die Kulturorte verschickt, ausgewertet, die Informationen durch Nachfragen und eigene Recherche ergänzt.“

So wird etwa für jeden Kulturort die barrierefreien Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln aufgezeigt und auf öffentliche Behindertenparkplätze in der Nähe verwiesen. Zudem wurde ab gefragt, ob es Hilfen für blinde oder gehörlose Menschen und für Menschen mit entsprechenden Teil-Beeinträchtigungen gibt. Die Zugänglichkeit des Veranstaltungsortes ist ebenso Thema wie die Frage nach barrierefreien Toiletten oder der Möglichkeit, den Assistenzhund mitzubringen. Das Spektrum der vorgestellten Orte reicht von der artothek über die Trinitatiskirche, das NS-Dokumentationszentrum bis zur Waldbühne im Dünnwalder Bad.

Piktogramme gliedern die Broschüre

„Unsere Arbeit hat auch ergeben, dass es noch zahlreiche   Kulturorte gibt, die nicht oder sehr eingeschränkt von beeinträchtigten Menschen genutzt werden können“, sagt Wankell. Die Initiative Kulturliste hat zudem eine andere Beeinträchtigung im Blick. Sie hat sich vor gut zehn Jahren gegründet, um Menschen mit geringem Einkommen die Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen (siehe Infos am Textende).

Die kostenlose Broschüre im Din-A-5-Format ist übersichtlich gestaltet, Piktogramme gliedern die Aussagen. Finanziert wurde sie von der PostCode Lotterie und durch   Eigenmittel. Sie ist auch im Internet abrufbar; wer ein gedrucktes Exemplar möchte, kann sich unter der Mailadresse barrierefrei@kulturliste-koeln.de melden. Die Initiative freut sich über Hinweise auf weitere Kulturorte.


Gast der Kulturliste - Kostenlose Karten für Menschen mit wenig Geld

Allen Menschen die Teilhabe am kulturellen Leben der Stadtgesellschaft ermöglichen – das ist das Ziel des Vereins Kulturliste Köln. Deshalb bringen die Ehrenamtlichen Kulturinteressierte mitgeringem Einkommen und freien Plätze in Veranstaltungen zusammen. „Allerdings sind das nicht nur Restplätze. Bei vielen unsere Partner bekommen wir kleine Platzkontingente“, freut sich Susanne Wankell aus dem Vereinsvorstand. „So können unsere Gäste auch an Ereignissen teilnehmen, die in der Stadt groß besprochen werden.“

10 Jahre sind seit der Vereinsgründung vergangen, 800 Menschen stehen auf der Gästeliste; der Verein arbeitet auch mit Einrichtungen für Senioren oder psychisch kranken Menschen zusammen. In Deutschland gibt es 30 vergleichbare Initiativen.

Wie man Gast der Kulturliste werden kann, wird auf den Seiten 126 bis 129 der Broschüre in einfacher und in Alltagssprache erklärt. Eine Voraussetzung ist, dass das geringe Einkommen etwa durch einen KölnPass nachgewiesen werden muss. Bei Interesse bekommt der Gast immer zwei Karten, unabhängig von der finanziellen Situation der Begleitperson. Unter der Mailadresse gaeste@kulturliste-koeln.de können Interessierte zu den Initiatoren des Angebots Kontakt aufnehmen. (bos) www.kulturliste-koeln.de

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