Carsharing in Köln wird verstärktMehr Leihstationen als Alternativen zu Privatwagen

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Ein Auto für viele Fahrer: Das Carsharing soll in Köln die Zahl der Privatwagen nach unten drücken.

Köln – Anspruch und Wirklichkeit: Während es politischer Mehrheitswille im Stadtrat ist, die Zahl der Autos zu senken, nehmen die Zulassungen immer weiter zu und der Parkdruck in den Innenstadtvierteln steigt stetig an. Nun will die Stadtverwaltung  das Carsharing stärker fördern, um Alternativen an die Hand zu geben. Wenn es gut läuft, kann ein Carsharing-Pkw bis zu 15 Privatwagen ersetzen, wie das Beispiel Frankfurt zeigt.

Das erklärte Ziel

Das stationsbasierte Carsharing soll in allen Bezirken gestärkt und auch in den Wohnquartieren ausgebaut werden. Stationsbasiert heißt: Das Fahrzeug wird im Vorfeld gebucht und an einer festen Station abgeholt und nach der Nutzung dort auch wieder hingebracht. Die Alternativform ist das Free-Floating. Die Autos haben dann keinen festen Standort, sind im Viertel verteilt und können über das Smartphone gebucht werden.

Quotierung wird aufgehoben

Um den Weg für mehr stationsbasiertes Carsharing frei zu machen, soll die geltende Quotierung ersatzlos aufgehoben werden. Bisher durften lediglich 15 Prozent der Fahrzeuge eines Carsharing-Anbieters im öffentlichen Straßenraum stehen. 85 Prozent mussten im privaten Raum angeboten werden. Zudem gibt es auch die Auflage, dass sich die Stationen nicht zu nah an Kreuzungen befinden dürfen. Auch das wird abgeschafft, damit vor allem in Wohnquartieren eine größere Angebotsdichte möglich wird.

Verknüpfung mit Bus und Bahn

Bevorzugt sollen Carsharing-Stationen an besonderen Knotenpunkten des öffentlichen Personennahverkehrs entstehen. Die Stadtverwaltung hat dabei besonders die bereits geschaffenen und geplanten Mobilitätsstationen im Blick.

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40.000 Euro werden bereit gesellt, um ein so genanntes Interessenbekundungsverfahren für die Carsharing-Anbieter  durchzuführen. Damit soll ein Büro beauftragt werden. Die Stadt gibt Standorte vor. Die Anbieter können aber Standorte für die Stationen vorschlagen. Danach wird verhandelt, welcher Anbieter welche Gebiete bekommt. Um „Rosinenpicken“ zu verhindern und eine möglichst große Ausbreitung im  Stadtgebiet sicher zu stellen, werden Lose aus innenstadtnahen und -fernen  Standorten zusammengestellt.             Kasten: Neue Ausschreibung alter Standorte Fünf Anbieter teilen sich zurzeit  den Carsharing-Markt in Köln. „Sharenow“  bietet rund 1200 Fahrzeuge in Floating-Verfahren an. So macht es auch „Miles“, nennt aber die Anzahl der Wagen nicht. Größter stationärer Anbieter ist „Cambio“ mit 560 Fahrzeugen.  „Projektgewinner“ und „Flinkster“ machen keine Wagen-Angaben. Eine Gesetzesänderung des Landes NRW macht es erforderlich, dass die bisherigen Standorte für Carsharing neu ausgeschrieben werden müssen. Der Kriterienkatalog der Stadt für die  bisherigen Ausschreibungen der Standorte  ist so nicht mehr zulässig. Dadurch könnten Anbieter angestammte Stationen verlieren. (ngo)  

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