Die Feuerwehr wollte helfen. Doch Menschen in Chorweiler hinderten einen Rettungshubschrauber beim Landevorgang. Die Polizei ermittelt wegen unterlassener Hilfeleistung.
Köln-ChorweilerMenschen blockieren Hubschrauber bei Rettungseinsatz

Ein Rettungshubschrauber im Einsatz
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Sie wollten landen, konnten aber nicht: In Chorweiler ist es am späten Montagabend zu einem gravierenden Fall von Behinderung von Rettungskräften gekommen. Dies teilte die Polizei mit. Gegen 21 Uhr wollte ein Rettungshubschrauber mitten auf dem Pariser Platz landen. Doch dies geschah erst einmal nicht. Eine größere Personengruppe verhinderte die Landung.
Die meist jungen Menschen machten sich laut Polizei ein Spaß daraus, den Hubschrauber quasi wie ein Fluglotse einweisen zu wollen. Die Besatzung informierte die Polizei und sagte immer wieder: „Wir können so nicht landen“. Schließlich eilten Einsatzkräfte der Wache Chorweiler zur Hilfe. „Wir haben mit Lautsprechern Durchsagen gemacht und die Menschen aufgefordert, den den Platz freizumachen“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau. Schließlich gelang die Landung.
Ermittlungen wegen unterlassener Hilfeleistung
Die Polizei konnte die Personalien von einigen Personen aufnehmen, die die Retter behinderten. Es handelt sich um junge Menschen im Alter von 14 bis 19 Jahren. Einigen sei auch die Flucht gelungen. „Wir ermitteln wegen unterlassener Hilfeleistung“, ergänzte der Sprecher. Unterlassene Hilfeleistung wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Für die Feuerwehr ist dieser Fall eher die Ausnahme.
Der Rettungshubschrauber wurde wegen einer Patientin mit Atemnot gerufen. Der gesamte Vorgang dauerte laut Feuerwehr fünf Minuten. Die Patientin musste schließlich nicht mit dem Hubschrauber transportiert werden. Die Sanitäter, die die Frau versorgten, bestellten den Notarzt im Hubschrauber schließlich ab. „Diesmal ist es gut gegangen. Aber es kann auch anders kommen“, betonte Feuerwehrsprecher Ulrich Laschet.
„Es kommt vereinzelt vor, dass wir bei unserer Arbeit behindert werden“, erklärt Feuerwehrsprecher Ulrich Laschet gegenüber der Rundschau. Schwerwiegende Probleme habe es in der Vergangenheit nicht gegeben. An Wochenenden gebe es ab und an Stress mit Feierenden in den Partyvierteln; aber auch dies sei auf keinem hohen Niveau. „Wir haben in Köln keine Berliner Verhältnisse“, ergänzt Laschet. An Silvester 2022/2023 war es in Berlin zu massiven Angriffen auf Rettungskräfte gekommen.