Corona-EffektAngriffe auf Kölner Ordnungsamt gehen deutlich zurück

Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes bei einer Kontrolle
Copyright: Thomas Banneyer
Köln – Geschlagen, getreten und bespuckt: Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes mussten besonders während der Corona-Beschränkungen viel erdulden. Besonders das Jahr 2021 führte zu enormen Übergriffen auf die Einsatzkräfte. Nun ist es ruhiger geworden für die Mitarbeiter. Dies geht aus einer aktuellen Statistik hervor, die die Stadt nun vorgelegt hat. Demnach gibt es bei allen Delikten Rückgänge.
206 Strafanträge stellte die Stadt im Jahr 2021.Bis zum 14. Oktober des laufenden Jahres sind es „nur“ noch 65 Anträge. 140 Anzeigen wurden im Jahr 2020 gestellt.
79 Mal gab es einen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte im Jahr 2021. Bis Mitte Oktober waren es in diesem Jahr Jahr nur 33 Fälle. Interessant: In den vergangenen sieben Jahren pendelten sich die Widerstandshandlungen gegen Ordnungskräfte immer um die Zahl 30 pro Jahr ein.
108 Beleidigungen gegen die Kräfte gab es im 2021; aktuell liegt die Zahl bei 38. Wie zu erfahren war, musste die Kräfte teils übelste Beschimpfungen aus der Fäkaliensprache erdulden.
57 Bedrohungen registrierten die Mitarbeiter 2021. Nun liegt die Zahl bei 21. Körperverletzungen gab es im vergangenen Jahr 21; im laufenden Jahr sind es neun Angriffe gewesen. Abwehrspray sei im vergangenen Jahr vier Mal angedroht und zwei Mal angewendet worden worden.
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Angesichts der gravierenden Übergriffe betonte die Stadt, dass die Schutzausrüstung der Ordnungsamtskräfte von großer Bedeutung sei. „Die Erfahrung zeigt, dass mit Hilfe von Teleskopschlagstöcken und Personenabwehrspray ein oder mehrere Aggressoren auf Abstand gehalten werden“, heißt es in dem Papier. Es hätten durch die Schutzkleidung schlimmere Ereignisse oder Verletzungen der Kräfte verhindert werden können. Der Schutz sei besonders bei Übergriffen mit Messern, Bierflaschen oder Spritzen wichtig. Die Angriffe beschränkten sich nicht nur auf die Mitarbeiter, auch die Fahrzeuge des Ordnungsamtes sind in der Vergangenheit mehrfach beschädigt worden. Beispielsweise nach dem Beendigung von Ruhestörungen oder bei Einsätzen im nächtlichen Treiben am Brüsseler Platz. Obwohl die Zahlen nun zurückgegangen sind, stellt der Ordnungsdienst ein deutlich wachsendes Aggressionspotenzial und eine hohe Anzahl von verbalen und körperlichen Übergriffen fest. In der Hochzeit der Pandemie sei dieser Trend noch einmal deutlich gesteigert gewesen.
Der Einsatz von Abwehrspray oder Schlagstock sollen die Kräfte nur in Ausnahmefällen einsetzen. Deeskalierendes Verhalten und Kommunikation stehe im Vordergrund und Eingriffstechniken ganz im Hintergrund.