Corona-Krise in KölnPolizeichef richtet sich mit Mahnung und Appell an Mitarbeiter

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Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob (Archivbild)

Köln – Polizeipräsident Uwe Jacob hat die rund 5000 Beamten bei der Kölner Behörde erneut in einem internen Schreiben auf die Corona-Krise eingeschworen und appelliert, im Kampf gegen das „heimtückische Virus“ in der täglichen Arbeit nicht nachzulassen und sich und andere zu schützen. Jacob spricht in dem Brief, der der Rundschau vorliegt, von einer noch „nie dagewesenen Herausforderung“. Schon vor mehr als zwei Wochen hatten sich Jacob und andere Führungskräfte schriftlich an die Beamten gewandt.

Beamte bereits positiv getestet

Ausdrücklich fordert der Polizeipräsident die Mitarbeiter in dem Schreiben auf, sich an die aufgestellten Regeln zu halten – dienstlich und privat. Für die Wache heißt dies: die Kochnischen nur einzeln betreten, in den Aufenthaltsräumen nur zu zweit aufhalten und in den Raucherecken ebenfalls den nötigen Abstand halten. Weiter heißt es an die Beamten: „Prüfen Sie, ob immer dieselben Teams miteinander fahren, um auch so Kontakte zu reduzieren und eine Gefährdung zu verringern.“

Auch Kölner Polizisten sind schon positiv auf Corona getestet worden. „Das war zu erwarten und stellt uns vor Probleme“, betont Jacob. Wie die Rundschau erfuhr, war besonders das Kriminalkommissariat 11 (Mordkommissionen) mit Corona-Fällen stark belastet. Auch in anderen Dienststellen gibt es Corona-Vorfälle. Mitarbeiter müssen zu Hause bleiben, und Beamte aus anderen Kommissariaten müssen aushelfen.

Dank an die Kollegen ausgesprochen

Die Polizeiführung wünscht in dem Brief den positiv getesteten Kollegen eine baldige Genesung. Jacob stellt darin aber auch klar: „Egal, wie sehr wir uns gemeinsam mühen. Es gibt für niemanden von uns einen vollständigen Schutz gegen das Virus.“ Er dankte den Beamten, die trotz dieses Berufsrisikos unermüdlich für die Sicherheit in Köln und Leverkusen arbeiten.

Zurzeit könnten die Behörde die Anforderungen aber noch ohne größere Probleme bewältigen: „Das ist eine Momentaufnahme, die möglicherweise nicht lange Bestand hat.“ Es sei richtig gewesen, dass die Polizei sich früh mit dem Thema befasst hat und dies in einem Krisenstab aufarbeitet.

Nach zwei Wochen löste nun die stellvertretende Polizeipräsidentin Miriam Brauns Behördenleiter Uwe Jacob als Chef des Krisenstabes ab. Die Polizei arbeitet in einem Schichtsystem: 14 Tage die einen, dann kommen die ausgeruhten Kollegen auf die Dienststelle.

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