Demos in der KölnerCity Lautstarker Protest gegen pro-russische Kundgebung

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Protest gegen die pro-russische Kundgebung hatte sich unter anderem auf dem Heumarkt postiert.

Protest gegen die pro-russische Kundgebung hatte sich unter anderem auf dem Heumarkt postiert.

Ein Autokorso, ein Protestzug durch die Innenstadt und mehrere Gegendemostrationen haben am Samstag für starke Verkehrsbehinderungen in Köln gesorgt. Etwa 400 Menschen hatten sich einem pro-russischen Aufmarsch entgegengestellt.

Ein starkes Polizeiaufgebot hat am Samstagnachmittag für einen friedlichen Verlauf mehrerer Kundgebungen in der Kölner Innenstadt gesorgt. An einer pro-russischen Demonstration hatten sich knapp 200 Menschen beteiligt, unter dem Slogan „Nie wieder Krieg. Frieden mit Russland“ waren die Teilnehmenden zunächst in einem Autokorso aus Leverkusen zur Deutzer Werft gefahren und anschließend über die Deutzer Brücke zum ELDE-Haus am Appellhofplatz gelaufen. Etwa 400 Menschen waren dem Aufruf des Fördervereins des NS-Dokumentationszentrums gefolgt, sich der Kundgebung entgegenzustellen.

Sowjet-Fahnen und das Konterfei von Stalin

Unter strengen Auflagen hatte die Polizei den Marsch der Demonstrierenden durch die Innenstadt genehmigt – verboten waren Symphatiebekundungen für den russischen Angriffskrieg, darunter das Zeigen der Z- und V-Symbole. Viele Menschen schwenkten jedoch sowjetische Fahnen, auch das Konterfei von Josef Stalin war mehrfach zu sehen. Zwei Personen wurden laut Polizei aufgefordert, ihre T-Shirts abzukleben, da hierauf die verbotenen Symbole zu sehen waren.

Die pro-russische Kundgebung war von mehreren Personen mit Kontakten zur rechten Szene angemeldet worden, darunter eine Frau, die bereits mehrfach pro-russische Autokorsos in Köln veranstaltet hat. In einem Wortbeitrag am NS-Dokumentationszentrum betonte Claudia Wörmann-Adam, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, die Kontakte der führenden Köpfe der pro-russischen Kundgebung zur rechten Szene, zu Reichsbürgern und Corona-Leugnern seien bekannt. Den Demonstrationszug zum NS-Dok kritisierte sie als „Provokation“.

In der Innenstadt kam es am Nachmittag wegen der Kundgebungen zu starken Verkehrsbehinderungen. Gegnerinnen und Gegner der pro-russischen Kundgebung hatten sich unter anderem auf dem Heumarkt und vor dem NS-Dok versammelt. Gegen 18 Uhr waren die Demonstrationen beendet.

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