Der neue RudolfplatzEine Übersicht über die Dauerbaustelle am Ring
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Die Baustelle am Rudolfplatz in Köln.
Copyright: Hanano
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Köln – Für einen Platz mitten in der Stadt ist es selten ein Lob, wenn er als Sammelsurium unterschiedlicher Bauten bezeichnet wird. So verhält es sich auch mit dem Rudolfplatz, jenem Platz an den Kölner Ringen, in zwei Teile zerschnitten durch die viel befahrenen Linien 1 und 7 der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sowie den Verkehr auf Hahnen- und Pilgrimstraße.
Bis 2021 sollen dort zwei neue Gebäude entstehen, nebenan will die Ehrengarde zudem einen unterirdischen Saal unter der Hahnentorburg bauen. Ein Überblick über die drei Projekte.
Geschäftshaus Habsburgerring/Rudolfplatz
Schon im Juni 2017 hatte das Architekturbüro Max Dudler den Wettbewerb zum Aussehen des neuen Geschäftshauses an der Ecke Rudolfplatz 9/Habsburgerring 24-28 gewonnen. Wann der Bau genau beginnen sollte, Stand damals noch nicht fest, daran hat sich bis heute wenig verändert. Der letzte verbliebene Mieter ist die Commerzbank im Eckgebäude, sonst laufen in den anderen Häusern die Vorarbeiten für den Abriss. Laut Commerzbank will die Bank für die Filiale bis Jahresende eine neue Bleibe im Umkreis finden, später wieder in das neue Gebäude ziehen. Nach dem Auszug kann der Düsseldorfer Projektentwickler Development Partner komplett loslegen, im Sommer 2019 soll laut eines Sprechers der Hochbau beginnen. Er geht von 20 Monaten Bauzeit aus. Demnach würde der achtgeschossige Bau 2021 stehen, zu möglichen Mietern für Einzelhandel und Büro sowie zu den Kosten äußerte der Sprecher sich nicht.
Neues Geschäftshaus am Habsburgerring/Ecke Rudolfplatz: Ab Sommer 2019 soll der Hochbau beginnen.
Copyright: Visualisierung: Dudler
Wallarkaden
Nebenan sind die Arbeiten schon weiter: An der Stelle des Alten Theaters Richtung Neumarkt baut die Immobiliengesellschaft Momeni die Wallarkaden, einen Bürokomplex samt Handel und Gastro für 120 Millionen Euro. Die Baugrube ist schon ausgehoben, in der zweiten Jahreshälfte soll das Haus in die Höhe wachsen, 2020/2021 stehen. Das Londoner Architektenbüro Cariso St. John hat es entworfen. Momeni und Development Partner haben einen Vertrag abgeschlossen, wollen ein einheitliches Erscheinungsbild. Alles andere als ein Sammelsurium eben.
Nachbar der Hahnentorburg: Momeni baut aktuell das Geschäftshaus namens Wallarkaden.
Copyright: Visualisierung: Caruso St. John/ksg
Hahnentorburg
Die Brücke über die Hahnenstraße war seit 1988 Versammlungssaal der Ehrengarde, vorigen September wurde sie abgerissen. Also braucht die Ehrengarde eine neue Heimat: Eigentlich sollte es in den Untergrund gehen, die Kölner Architekten „Kister Scheithauer Gross“ hatten einen Saal entworfen. Doch nun müssen sie die Pläne überarbeiten, die Fundamente der beiden historischen Türme müssten verstärkt werden. Das kostet viele Millionen Euro, also drückte die Ehrengarde den Pauseknopf. Im September oder Oktober soll feststehen, wie es weitergeht, eine Tendenz gibt es laut Ehrengarde nicht.
Masterplan
Der Masterplan von Albert Speer aus dem Jahr 2008 weist den Rudolfplatz als Leitprojekt aus. Die Idee: Die Linien der Kölner Verkehrsbetriebe über Hahnenstraße und Aachener Straße fahren zu lassen, Autos und Lastwagen komplett auf die andere Seite auf die Pilgrimstraße und Richard-Wagner-Straße zu verlegen. So würde der Platz nicht mehr durch Autoverkehr zerteilt.
Die Überlegungen sind Bestandteil des Ausbaus der Ost-West-Achse ab dem Heumarkt. (mhe)