Ex-Rundschau-RedaktionsleiterStefan Sommer trägt sich ins Gästebuch der Stadt ein

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Vor den Augen von Oberbürgermeisterin Henriette Reker trägt sich Stefan Sommer ins Gästebuch ein.

Vor den Augen von Oberbürgermeisterin Henriette Reker trägt sich Stefan Sommer ins Gästebuch ein.

Der Rollenwechsel ist ungewohnt für Stefan Sommer, der 20 Jahre lang die Kölner Lokalredaktion der Rundschau geleitet hat. Statt mit Kugelschreiber und Notizblock in der Ecke zu stehen, sitzt er nun vor dem edlen Gästebuch der Stadt im Muschelsaal des Historischen Rathauses, in der rechten Hand einen schwarzen Füller, links schaut ihm Oberbürgermeisterin Henriette Reker über die Schulter. „Es war mir eine Ehre und ein Vergnügen, die Geschichte dieser Stadt zwei Jahrzehnte journalistisch zu begleiten“, schreibt er und signiert mit seinem Namen.

Stefan Sommer seit 1. Dezember im Ruhestand

Auf den Seiten vor Sommer durften sich BAP-Gründer Wolfgang Niedecken und Chemie-Nobelpreisträger Professor Benjamin List ins Gästebuch eintragen . „Und jetzt stehe ich hier im Mittelpunkt“, bekennt Stefan Sommer leicht ungläubig. Am 1. Dezember war der in Düsseldorf geborene und aufgewachsene Journalist in den Ruhestand gewechselt. „Sie haben die Rolle als lernender Beobachter sehr ernst genommen. Für mich verkörpern Sie Journalismus in bester Tradition. Sie waren niemand, der sich mit der erstbesten Meinung zufrieden gegeben hat“, sagte die Oberbürgermeisterin in einer kurzen Ansprache. Auch hier war Stefan Sommer mit einem wohlüberlegten Kommentar zur Stelle: „Sie haben hoffnungslos übertrieben“, merkte er lächelnd an.

OB Reker würdigt Stefan Sommers Arbeit

Henriette Reker garnierte den Empfang mit einem chinesischen Sprichwort, das von drei Blinden handelt, die einen Elefanten an unterschiedlichen Körperstellen betasten und anschließend erzählen, wie sie sich dieses Tier vorstellen. „Zu jedem Sachverhalt gibt es ganz unterschiedliche Wahrnehmungen und Wahrheiten. Es kann auch mehr als nur eine Wahrheit geben“, mahnte Reker mit Blick auf die zunehmende Schnelllebigkeit im Nachrichtengeschäft. „In einer Zeit, in der Eskalation und Empörung oft mehr zählen als Fakten, haben Sie sich Ihre Meinung regelrecht erarbeitet“, sagte Reker in Anerkennung von Sommers Arbeit - das Stadtgeschehen hatte er regelmäßig und oft kritisch kommentiert.

Neben Sommers Familie waren auch Vertreter der Ratsfraktionen ins Rathaus gekommen. Zu den Gratulanten gehörten mehrere Fraktions- und Parteichefs sowie Fraktionsgeschäftsführer. Christiane Martin (Grüne) war gekommen, ebenso Bernd Petelkau und Niklas Kienitz (beide CDU), Christian Joisten (SPD), Ralph Sterck (FDP) und Güldane Tokyürek (Die Linke). Zu den geladenen Gästen gehörten darüber hinaus Rundschau-Herausgeber Helmut Heinen und Chefredakteurin Cordula von Wysocki. (tho)

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