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Flüchtlingsbericht der Stadt KölnZahl der untergebrachten Flüchtlinge sinkt

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In Köln waren Mitte 2019 nur noch 7669 Flüchtlinge untergebracht.

Köln – Während die Bilder von Flüchtlingen an der Grenze zu Griechenland durch die Medien gehen, hat die Stadt hat ihren aktuellen Flüchtlingsbericht vorgelegt. Seit dem Jahr 2016, in dem weit mehr als 13 000 Flüchtlinge in Köln untergebracht waren, sank die Zahl.

Anfang 2019 waren es nur noch 10 216, zur Jahresmitte sogar nur noch 7669. Doch die sinkende Tendenz in dem Zahlenwerk kann je nach der Entwicklung an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland ganz schnell ein Ende haben. Um nicht noch einmal Turnhallen beschlagnahmen zu müssen, gibt es inzwischen eine Notreserve mit aktuell 1800 freien Plätzen.

Plätze entsprechen nicht den Standards

Doch diese Plätze stehen vor allem leer, weil sie nicht den Standards entsprechen, die der Stadtrat vorgegeben hatte. So sollten eigentlich nicht mehr als 80 Geflüchtete in der selben Unterkunft leben. 

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Doch weil trotz der Monat für Monat sinkenden Unterbringungszahl auch Mitte 2019 immer noch 2528 Menschen mehr in städtischen Unterkünften lebten als vor der „der großen Welle der Geflüchteten“ im Jahr 2015, da waren es 5141, entsprechen auch etliche bewohnte Notunterkünfte nicht den Standards.

Mitte vorigen Jahres waren noch 81 Notaufnahmeplätze in Betrieb, ein halbes Jahr zuvor 529. Die Zahl der Notunterkünfte sank von 992 auf 109, die 526 Leichtbauhallenplätze wurden geräumt.

Zahl an Wohnungen ist gewachsen

Vor allem wegen der Kosten war die Zahl der Plätze in Beherbergungsbetrieben von 2059 auf 1510 gesenkt worden. Der Abbau soll weiter gehen, könnte aber jetzt bei einer neuen Krisensituation ausgesetzt werden, so dass weitere 100 Plätze zur Verfügung stünden. Die Zahl an Wohnungen ist um etwa 200 auf 2403 gewachsen.

Belegungszahl

7273 Geflüchtete hat die Stadt Köln derzeit untergebracht, weil sie ihr zugewiesen wurden oder aus einem anderen Grund ansonsten obdachlos wären. Zudem sind 1500 Plätze für den Fall reserviert, dass es einen neuerlichen starken Anstieg der Flüchtlingszahlen gäbe.

Weitere 700 Plätze können nach Berechnung der Stadt aktiviert werden: 450 in Beherbergungsbetrieben, 250 durch eine „sehr dichte“ Belegung. Tatsächlich sind 1800 frei. (mfr)

Jeder zweite Flüchtling ist inzwischen älter als 26 Jahre. Jeder Dritte kommt aus Syrien, dem Iran oder dem Irak. Mehr als ein Fünftel stammt vom Balkan. Knapp acht Prozent kommen aus Afghanistan. Die Zahl der Zuweisungen stiegt 2019 nach Ende eines Zuweisungsstopps von 734 auf 1492 an. 2201 waren ohne Erlaubnis eingereist, 2018 waren es 3560 – vor allem im Winter vom Balkan.