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Fußball-EM 2024Stadt Köln hält an Fan-Zone im Rheinpark fest

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Eine kleine Eisenbahn fährt durch den Rheinpark, vorbei an blühenden Blumen.

Im Rheinpark sollen sich bei der Fußball-Europameisterschaft Fans wohlfühlen.

Ein zentraler Treffpunkt für die Gästeschar neben der Altstadt soll der Rheinpark werden. Dort plant die Stadt eine große Fan-Zone, das stieß in der Politik zum Teil auf Kritik.

Am Sonntag in einer Woche werden die Paarungen für die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland ausgelost. Dann steht auch fest, welche internationalen Gäste die Stadt im nächsten Sommer willkommen heißen kann. Den Fans soll etwas geboten werden und sie sollen gut unterhalten werden.

Ein zentraler Treffpunkt für die Gästeschar neben der Altstadt soll der Rheinpark werden. Dort plant die Stadt eine große Fan-Zone, das stieß in der Politik zum Teil auf Kritik. Am Donnerstag (23.11.)  brachte das Sportamt dazu kurzfristig eine Beschlussvorlage in den Umweltausschuss ein. Im Mai hatte die Bezirksvertretung Innenstadt die Pläne abgelehnt, sie fürchtet, dass der „unschätzbare landschaftsarchitektonische und ökologische Wert“ des Rheinparks unter dem Ansturm der Massen leiden wird.

Poller Wiesen sind unattraktiv

Eine Alternative ist laut Verwaltung nicht in Sicht. Beispielsweise die Poller Wiesen seien wegen ihrer Entfernung zur Stadt unattraktiv. Das Ziel, Kinder und Jugendliche sowie internationale Fans aktiv in die Euro 2024 einzubeziehen, lasse sich dort nicht erfüllen. Und es gibt laut Sportamt noch einen anderen Grund, die Fan-Zone im Rheinpark zu errichten. Denn sollte es dort kein Angebot geben, würde die Grünanlage von Fußballfans, Touristen und anderen Personen „in unkontrollierter Weise“ genutzt. Dann könne es zu „unvorhergesehenen Schäden“ und einer „erhöhten Vermüllung“ kommen.

Als Haupttreffpunkt der Fans ist der Tanzbrunnen in Deutz vorgesehen. Neben der Übertragung aller Spiele soll es hier Live-Musik und ein Unterhaltungsprogramm geben. Die Leinwände für das Spektakel wird die Uefa zur Verfügung stellen.

Im benachbarten Rheinpark sollen Fußballfelder und so genannte „Chill-Out-Areas“ entstehen. Als Zugeständnis an die Kritiker sind jetzt nur noch drei statt fünf Fußballplätze geplant, um die Eingriffe in die Natur zu reduzieren. Die geplanten Mitmachangebote, die ursprünglich im Rheinpark vorgesehen waren, werden in eine Veranstaltungszone am Rheinparkweg verlegt, dort wird auch ein kleiner Kunstrasenplatz eingerichtet.

Die Grafik zeigt einen Ausschnitt vom Rheinpark, in dem die Veranstaltungszone eingezeichnet ist.

Der Rheinpark soll ein zentraler Treffpunkt für die Gästeschar werden.

Der Jugendpark in Deutz und ein Messeparkplatz sollen sich – auf Erfahrungen der Computerspielmesse Gamescom beruhend – in einen Campingplatz verwandeln. Hier sollen Zeltplätze und Caravanstellplätze für 5000 bis 10.000 Besucher zur Verfügung gestellt werden.

Sicherheitsdienst soll im Rheinpark eschäftigt werden

Zur Wahrung des Landschafts- und Denkmalschutzes will die Stadt im Rheinpark einen Sicherheitsdienst beschäftigen, der rund um die Uhr im Einsatz ist. Außerdem soll es für die dortigen Skulpturen Schutzmaßnahmen geben. Eine ständige Rasenpflege und Kontrolle durch die Sportverwaltung soll sichergestellt werden, genau so wie eine intensive Reinigung der Flächen. Dies soll ein fester Bestandteil des Maßnahmenpaketes werden, das noch abschließend in den Gremien beschlossen werden muss.

Die Stadt will während des Großereignisses Fußball-Hauptstadt werden. Fünf Spiele werden im Rheinenergie-Stadion ausgetragen. Die Stadt will jedoch während der gesamten EM (14. Juni bis 14. Juli) für 30 Tage ihre fußballerische Anziehungskraft entfalten, um möglichst viele Fans nach Köln zu locken. „Unsere Vision ist es, die Stadt zum Treffpunkt von Fans aller Nationen zu machen und sie dauerhaft hier zu halten“, hatte Hans Stommel, EM-Beauftragter der Stadt, erklärt. Dabei will die Stadt von ihrer zentralen Lage in Nordrhein-Westfalen profitieren, denn zu den Spielorten Gelsenkirchen, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, ja sogar nach Stuttgart, dauert die Fahrt mit der Bahn nicht lange.