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Im Sinne des DenkmalschutzesUnmut über Pläne für Motorworld am Kölner Butzweilerhof

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Bedenken angemeldet: Ist bei all dem Glas und den Veränderungen vom Denkmal Butzweilerhof noch genug zu sehen?

Bedenken angemeldet: Ist bei all dem Glas und den Veränderungen vom Denkmal Butzweilerhof noch genug zu sehen?

Köln – Die Pläne für ein 120-Betten-Hotel mit 120 Oldtimer-Garagen im Butzweilerhof beeinflussen nach Auffassung von Werner Müller die denkmalgeschützte Architektur des alten Kölner Flughafens negativ. Müller, Betreiber des Historischen Luftfahrtarchivs Köln, hat entsprechend Beschwerde bei der Stadt Köln eingelegt. Die Eingabe soll nun im Mai im Beschwerdeausschuss der Stadt behandelt werden.

Vor allem stört sich Müller an den geplanten Anbauten, die dem Gebäudekomplex aus den 30er Jahren seinen Charakter nähmen. Der Bau eines vierstöckigen Hotels auf Stelzen zerstöre den historischen Bauhof. Die historische Anfahrt werde verlegt, der ehemalige Sanitätsraum sowie die Pförtnerloge mit dem alten Zugang zum bereits verkleinerten Rollfeld seien in Gefahr. Und gerade die Rollfeldverkleinerung, die diesen Monat fortgesetzt wurde, führe dazu, dass bei Veranstaltungen und gleichzeitigem Hotelbetrieb auf jeden Fall zu wenig Parkplätze vorhanden seien.

„Ein Flughafen wird er nie wieder werden“

Stadtkonservator Dr. Thomas Werner spricht hingegen von einem guten Konzept – wenn man vom Hotel absehe. Frühere Ideen hätten sich nicht umsetzen lassen, und so sei es doch besser, dass der Butzweilerhof neu genutzt werde. „Denn ein Flughafen wird er nie wieder werden“, sagt Werner.

In langem Dialog hätten Denkmalschutz, Baudezernat und LVR mit den Planern den Kompromiss gefunden. „Ursprünglich hätte das Hotel noch höher werden sollen. Ich hätte es gerne weg, aber uns wurde die wirtschaftliche Notwendigkeit aufgezeigt“, sagt Werner. Er achtete bei seiner Zustimmung darauf, dass die Neubauten unter den Traufkanten der historischen Gebäude blieben. Anders als Müller sieht er die gläsernen Ausstellungshalle vor der Flugzeughalle als pfiffige Lösung: „Die Glaskiste schiebt sich wie ein Flugzeug aus dem geöffneten Hangar.“ Den Bauvorbescheid überbrachte noch Jürgen Roters im vorigen Jahr: An seinem letzten Arbeitstag als OB.

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