Jasmin Schwiers im Interview„Ich würde mir in die Hose machen“

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Schauspielerin Jasmin Schwiers

Schauspielerin Jasmin Schwiers

Jasmin Schwiers arbeitet seit mehr als 25 Jahren als Schauspielerin. Die 40-Jährige lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in der Südstadt. Im Interview spricht sie über ihre Rolle in der Krimiserie „Die Füchsin“ und selbstkomponierte Kinderlieder.

„Die Füchsin“ geht ins achte Jahr, in der nächsten Folge (heute um 20.15 Uhr, Das Erste) steht Ihre Rollenfigur Simone Papst im Mittelpunkt. Sind Krimis Ihr Ding?

Ich liebe die Abwechslung in meinem Beruf und ich bin zum Glück nicht auf ein Genre festgelegt. „Die Füchsin“ zu drehen macht mir aber immer großen Spaß. Vor allem weil meine Figur dieses Mal eine Ermittlerin wider Willen ist. War es ein tragischer Unfall? Oder doch Mord? Das werde ich natürlich noch nicht verraten (lacht).

Was ist das Schwierigste beim Schauspielern?

Wenn ich eine Szene spiele, die wahnsinnig traurig ist, ist es sehr schwer, danach direkt umzuschalten und eine lustige Szene zu spielen. Wenn man sehr viele Emotionen zeigt, gibt man immer auch einen Teil von sich selbst her. Und Traurigkeit bleibt irgendwie an einem haften.

Sie sind im vergangenen Jahr 40 geworden. Was haben Sie früher noch ganz anders gemacht?

Früher war ich auf jeden Fall argloser. Als ich 20 war, habe ich mir abends den Text für den nächsten Tag angeguckt. Das würde ich heute nie mehr machen! Den Text habe ich jetzt immer schon eine Woche vorher drauf. Ich bin trotz der Erfahrung definitiv akribischer geworden.

Ihr Mann ist in der vierten Staffel des erfolgreichen Comedy-Formats „LOL – Last one laughing“ (Amazon Prime) zu sehen, die um Ostern ausgestrahlt wird. Wie neidisch waren Sie, als er die Zusage bekommen hat?

(lacht) Gar nicht neidisch, ich würde mir in die Hose machen vor Angst und dann sofort hysterisch lachen! Jan ist der lustigste Mensch der Welt und es ist ein riesiger Ritterschlag für ihn, dass er dort mitmachen darf. Er hat so sehr dafür gearbeitet. Am Anfang seiner Comedy-Laufbahn kam er manchmal nur mit einem Beutel Kleingeld als Gewinner von ,Kunst gegen Bares’ nach Hause. Damit hätte man gerade mal die Parkuhren dieser Stadt füttern können. Aber ich habe das Glitzern in seinen Augen gesehen, und ich bin so stolz, dass er jetzt da ist, wo er ist. Sowieso ist Neid bei uns gar kein Thema. Es war viele Jahre so, dass meine Angebotslage im Schauspiel besser als seine war. Das war sicher schwierig für ihn, aber er hat mir kein einziges Mal ein schlechtes Gefühl deswegen gegeben. Jetzt hat er vom Schauspiel in die Comedy gewechselt und ist damit in meinen Augen genau in der Disziplin unterwegs, in der er unschlagbar ist.

Naja, Sie beweisen ja Ihr Talent seit einiger Zeit auch in seinem Bereich. Sie haben „Frei Schnauze“ (RTL) und „Binge Reloaded“ (Amazon Prime) gedreht.

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, zu parodieren und in andere Menschen zu schlüpfen. Wir hatten ja wahnsinnig aufwändige Masken, da hab ich mich manchmal selbst nicht mehr im Spiegel erkannt. Bei „Frei Schnauze“ ging es um die reine Improvisation. Das war auch spannend, mal so ganz ohne Drehbuch. Und sehr, sehr lustig!

Wie schaffen Sie es, Job und Alltag mit zwei Kindern unter einen Hut zu bringen?

Es ist sehr viel Puzzlearbeit und Jonglieren, und ohne unsere Omas würde alles zusammenbrechen. Als Paar dann auch noch stattzufinden, ist mitunter schwierig und braucht viel Organisation. Und freischaffend zu sein ist nicht immer leicht. Nicht zu wissen, wann und was als nächstes reinkommt, das muss man auf jeden Fall aushalten können.

Ihr Bruder Ena ist Keyboarder bei Kasalla. Sind Sie Fan?

Na klar, ich bin ein totaler Kasalla-Fan. Ich war natürlich auch beim Konzert im Stadion letztes Jahr. Ich war so stolz auf die Jungs, ich musste immer wieder heulen!

Sind Sie selbst auch musikalisch?

Ich habe mal ein Duett mit Gregor Meyle gesungen, das war aber eher ein Freundschaftsprojekt. Ich habe über die letzten Jahre ein paar Kinderlieder geschrieben. Irgendwann konnte ich „Guten Abend, gute Nacht“ nicht mehr hören und habe mir Lieder ausgedacht wie „Leise leise piepst die Meise“ oder die „Pämpi Polizei“. Bei uns zuhause sind das ganz große Hits! Mal sehen, ob ich die jemals fürs große Publikum aufnehme.

Interview: Henriette Sohns

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