Unbekannte TäterAutomat gesprengt: Sparkassen-Filiale in Brück komplett verwüstet

Lesezeit 3 Minuten
Die Sparkassen-Filiale im Kölner Stadtteil Brück ist nach der Automatensprengung komplett verwüstet.

Die verwüstete Sparkassen-Filiale im Kölner Stadtteil Brück.

Um 3.45 Uhr riss ein lauter Knall die Anwohner im Köln-Brück aus dem Schlaf. Ob die Täter Beute gemacht haben, ist noch unklar.

Das Ausmaß der Zerstörung ist gewaltig: Die Innenräume der Bankfiliale der Sparkasse Köln an der Olpener Straße in Brück sind verwüstet, im Gebäude ist ein großes Loch zu erkennen und vor dem Haus liegen Trümmerteile auf dem Bürgersteig verteilt.

Die Wucht der Explosion in der Nacht zum Donnerstag war so enorm, dass sich ein Metallpfosten in die Seite eines Autos bohrte. Es ist wieder das Werk von Automaten-Sprengern, die es auf das Bargeld in den Geldautomaten abgesehen hatten.

Zwei Männer sollen nach der Tat gegen 3.40 Uhr auf einem Roller in Richtung Innenstadt geflüchtet sein. Sie sollen Winterkleidung und Jogginghosen getragen haben. O b die Männer Beute machten, teilte die Polizei nicht mit. Vermehrt Sprengstoff verwendet In den vergangenen Monaten machten die Automaten-Sprenger eher einen Bogen um Köln und zerstörten dafür Geräte im Umland und in anderen Städten von Nordrhein-Westfalen. Doch in der Nacht zum Donnerstag kamen die Täter wieder in die Domstadt – sprichwörtlich mit voller Wucht.

Sprengstoff eingesetzt

Die Unbekannten müssen Sprengstoff eingesetzt haben, anders kann sich die Polizei dieses Ausmaß der Zerstörung nicht erklären. Seit einigen Monaten beobachten die Ermittlungsbehörden, dass die Täter immer rücksichtsloser agieren. Ein Grund dafür: Bis vor wenigen Jahren wurden meist Gasgemische zur Sprengung der Geldautomaten verwendet. Weil viele Banken mittlerweile Abwehrmechanismen installiert haben, steigen die Täter immer öfter auf Sprengstoffe um – früher wurde Gas benutzt.

Das Landeskriminalamt teilt dazu mit: „Wegen deutlich höheren Sprengwirkung von Explosivstoffen im Vergleich zu Gassprengungen entstehen regelmäßig hohe Schadensbilder an Gebäuden und der umliegenden Infrastruktur mit unkalkulierbaren Gefahren für unbeteiligte Dritte“.

Während die Täter in den Jahren 2015 bis 2018 Geldautomaten fast ausschließlich mit Gas sprengten, sei seit dem Jahr 2022 vermehrt der Einsatz von Explosivstoffen festzustellen. Die im Jahr 2022 bisher erfolgten Taten geschahen in rund 87% der Fälle unter Verwendung von Explosivstoffen. Wie zu erfahren waren in den Vergangenheit bei Sprengungen nicht nur Profis am Werk sondern auch amateurhafte Kriminelle, die die Sprengkraft unterschätzten und es deswegen zu einer Detonation mit großen Folgen kam.

Trümmerfeld rund um die Filiale

Bei einer Vielzahl von Sprengungen müssten oft Feuerwehr und Statiker kommen, um zu beurteilen, ob für die betroffenen Gebäude Einsturzgefahren bestehen, so das Landeskriminalamt. Bisher über 160 Festnahmen Wegen der Grenznähe zu den Niederlanden und der Vielzahl von Tatgelegenheiten mit rund 11 000 Geldausgabeautomaten ist Nordrhein-Westfalen seit Jahren das am stärksten betroffene Bundesland im Bereich der Sprengung von Geldausgabeautomaten, teilte das Landeskriminalamt weiter mit.

Viele Taten würden auf eine marokkanisch-niederländische Tätergruppe zurückgehen. Die Bande würde überwiegend in Utrecht, Rotterdam und Amsterdam leben. Die niederländische Polizei schätzt den Kreis auf rund 500 bis 700 Personen. Bisher gab es über 160 Festnahmen, hieß es weiter.n der Olpener Straße verwüstet worden. Augenzeugen berichten von einem Trümmerfeld rund um die Filiale.

Rundschau abonnieren