Die Patienten können an den Tischen beispielsweise Werbespots aus ihrer Kindheit ansehen oder Rätsel aus alten Fernsehsendungen spielen.
Durch Spenden finanziertAktivtisch hilft Demenzkranken im Alexianer-Krankenhaus

Spende eines Aktivtisches an das Alexianer-Krankenhaus. Von links: Franziska Kohl, Dr Martina Klein, Thomas Motsch, Sabine Olbrück und Rena Huseynow.
Copyright: Nabil Hanano
In Deutschland leben circa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, eine Zahl, die laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bis 2050 auf 2,7 Millionen Erkrankte ansteigen könnte. Um das Pflegepersonal, das sich um diese Menschen kümmert, zu unterstützen, setzt das Alexianer-Krankenhaus in Porz seit Anfang September einen Aktivtisch ein. Der Aktivtisch funktioniert wie ein großes interaktives Tablet und kann in Tisch- oder Tafelstellung verwendet werden. Darauf sind Rätsel, Strategie- und Gemeinschaftsspiele, sowie Lieder und Gymnastikübungen. Auch Mediatheken und Internetseiten wie YouTube können darüber aufgerufen werden.
„Dieser Tisch ist ein Traum für unsere Patienten, sie können gemeinsam rätseln, singen und lachen. Es ist für uns eine große Entlastung“, erklärt Pflegerin Rena Huseynow. Er würde viele Beschäftigungs- und Freizeitangebote, die die Pfleger den Patienten bieten, vereinfachen. „Unser Pflegepersonal kann dadurch viel schneller auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten eingehen“, so Sabine Olbrück, Pflegedienstleiterin des Alexianer-Krankenhauses.
Pflegepersonal wird durch die Aktivtische entlastet
„Das Hauptziel ist, die Patienten abzuholen, sie an vergessene Erinnerungen heranzuführen und das Gemeinschaftsgefühl zu unterstützen“, erläutert Chefarzt Prof. Dr. Jens Kuhn. So würde das Pflegepersonal entlastet werden. Die Patienten können Werbespots aus ihrer Kindheit ansehen oder Rätsel aus alten Fernsehsendungen spielen. „Dadurch tauschen die Patienten auch untereinander Erinnerungen aus und kommen wieder ins Gespräch“, erklärt Pflegerin Rena Huseynow. Sie habe schon erlebt, wie stark demenzerkrankte Patienten sich bei Rätseln an Antworten auf schwierige Fragen erinnern konnten. „Das ist für die Patienten ein großes Erfolgserlebnis.“
Das Krankenhaus in Porz ist der 15. Alexianer-Standort, der einen Aktivtisch verwendet. „Für Seniorenheime wird der Aktivtisch öffentlich gefördert, in Krankenhäusern müssen wir ihn durch Spenden finanzieren“, erläutert Dr. Martina Klein, Leiterin des Referats Fundraising der Alexianer. Es sei vergleichsweise einfach für Aktivtische Geld zu sammeln, da es ein sehr greifbares Spendenziel. In Porz ist der Angehörige Thomas Motsch auf Klein zugekommen. Er wollte die Patienten und Pfleger der Station unterstützen, nachdem seine Mutter dort sechs Wochen verbracht hatte. Klein schlug dafür das Projekt Aktivtisch vor. Das rund 10.000 Euro teure Gerät wurde daraufhin durch Spenden finanziert.